Welche Leben-Anbieter haben den größten Bestand an Rentenversicherungen? Das geht aus dem aktuellen Map-Report 911 „Bilanzanalyse deutscher Lebensversicherer 2018“ hervor, mittlerweile unter Federführung von Franke und Bornberg. Über die Studie berichtet das Ratinghaus auf seiner Webseite sowie das Versicherungsjournal.

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Rentenversicherungen auf Rang vier des Leben-Neugeschäftes

Grundsätzlich zeigt sich zunächst, dass Rentenversicherungen bei weitem nicht mehr populärste Versicherungsart im Neugeschäft der Lebensversicherer sind. Sie machen nur noch 21,2 Prozent des Neugeschäftes aus.

Am häufigsten wurden neue Verträge 2018 in der Kollektivversicherung abgeschlossen, vor allem Verträge der Betrieblichen Altersvorsorge: auf sie entfielen 1.346.032 Neuverträge (Vorjahr 1.311.283). Gewertet wurden eingelöste Versicherungsscheine in der Hauptversicherung. Mit 26,4 Prozent Neugeschäftsanteil wurde keine Vertragsart häufiger vermittelt.

Auf dem zweiten Rang der meist nachgefragten Policen platziert sich die Risikolebensversicherung (RLV). Hier beziffert sich der Neugeschäftsanteil mit 1.171.896 verkauften Policen 23,0 Prozent, die Verträge waren damit das zweiterfolgreichste Produkt der deutschen Lebensversicherer (Vorjahr: 1.112.436).

Auf dem dritten Rang folgen jene Verträge, die von Franke und Bornberg unter „Sonstige“ eingestuft werden. Gemeint sind hiermit speziell „Fondsgebundene Lebensversicherungen“ (FLV), die von Rentenversicherungen geschieden werden. Auf diese Verträge entfielen exakt 1.144.838 Policen im Neugeschäft (Vorjahr: 1.145.179). Der Neugeschäftsanteil bewegte sich mit 22,4 Prozent in etwa auf Vorjahresniveau

Dann folgen die Rentenversicherungen auf Rang vier mit 1.081.513 Verträgen. Immerhin ist gegenüber dem Vorjahr ein Anstieg zu beobachten: 2017 wurden noch 1.048.108 Policen neu vermittelt.

Die kapitalbildende Lebensversicherung (KLV) hat mit 7,0 Prozent den geringsten Anteil am Neugeschäft nach eingelösten Versicherungsscheinen. Knapp 360.000 Verträge wurden 2018 verkauft: immerhin ein leichtes Plus gegenüber 2017, als 344.681 Policen abgesetzt werden konnten.

Allianz dominiert Neugeschäft in Rentenversicherung

Blickt man speziell auf die einzelnen Anbieter, dominiert die Allianz das Neugeschäft in der Rentenversicherung. Zu bedenken ist hier allerdings, dass "Neugeschäft" zahlenmäßig nicht gleichbedeutend mit Bestandszuwachs ist, da auch Verträge auslaufen, gekündigt werden etc. 274.866 Renten-Verträge konnte die Allianz Leben 2018 neu vermitteln. Insgesamt zählt der Versicherer nun 4.975.922 Rentenverträge.

Neugeschäft nach Hauptverträgen 2018 in der Rentenversicherung. Quelle: Franke und Bornberg

Hinter der Allianz kann sich die R+V auf Rang zwei platzieren: 81.427 Neuverträge verkauften die Wiesbadener im Jahr 2018. Beim Blick auf dem Gesamtbestand ist die R+V mit 1.649.676 Verträgen aber nur Numero drei.

Zweitgrößter Rentenversicherer Deutschlands nach Vertragsbestand ist hingegen die Debeka mit 1.710.210 Hauptpolicen zum Jahresende 2018. Der Versicherer musste sich im Neugeschäft aber mit Rang drei begnügen: 58.747 Policen wurden verkauft.

Bestandszuwachs: Allianz vor Ergo Vorsorge

Welcher Versicherer aber konnte trotz gleichzeitigem Vertragsabrieb netto auch im Bestand wachsen? Hier ist die Allianz mit einem Bestandszuwachs an 155.989 Verträgen ebenfalls Branchenkönigin. Es folgt die Ergo Vorsorge mit einem Plus von 57.437 Rentenversicherungen, während die R+V auf Rang drei nur noch um 20.367 Policen wachsen konnte.

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Ebenfalls ein gutes Bestandswachstum zeigten auf den folgenden Rängen die Ideal (+ 18.961 Verträge), Volkswohl Bund (+ 15.080), Coninentale (+ 13.471) sowie SV Sachsen (+ 12.962).

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