In ihrem Deutschland-Geschäft hatte die Zurich über Jahre die Berufshaftpflicht für Ärzte (auch für Kliniken) und Architekten „zu Dumpingpreisen“ versichert, schrieb das Fachportal „Versicherungsmonitor“ anno 2016. Die Rechnung des Versicherers sei aber – auch wegen der erst nach Jahren erkennbaren Gesamtschäden und -kosten – nicht aufgegangen.

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Daraufhin hatte das Unternehmen die entsprechenden Rückstellungen wegen zu hoher Schäden massiv erhöhen müssen und den Bestand von Berufshaftpflicht-Policen für Architekten und Ingenieure in den internen Run-Off gegeben. Seit 2016 sucht der Schweizer Versicherer aktiv nach einem Abnehmer.

Mit der Darag hat sich nun ein Käufer für den Bestand von Berufshaftpflicht-Policen für Architekten und Ingenieure gefunden. Der Bestandsabwickler will die Policen in die Betreuung der Hamburger Tochter Darag Deutsche Versicherungs- und Rückversicherungs-AG. Aktuell stehe der Verkauf allerdings noch unter dem Vorbehalt der Prüfung der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin). Der Bestand solle nach eigenen Angaben Reserven in Höhe von über 180 Millionen Euro beinhalten.

Die Darag hatte sich Ende Juli 2019 den Bestand der Schwarzmeer und Ostsee Versicherungs-AG (SOVAG) gesichert. Der Bestand des Hamburger Unternehmens sollte eigentlich an die Axa verkauft werden. Jedoch scheiterte die Übernahme an der fehlenden Zustimmung der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin). Denn die Finanzaufsicht hätte innerhalb des vereinbarten Zeitraums von neun Monaten dem Kauf zustimmen sollen.

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„Anfang dieses Jahres haben wir eine erhebliche Kapitalerhöhung durchgeführt, mit der die DARAG große Portfolios abwickeln und unser Angebot auf die Bedürfnisse der anspruchsvollsten Versicherungsunternehmen im Versicherungsmarkt abstimmen konnte. Der Deal mit Zurich folgt einer Reihe kürzlich angekündigter Transaktionen für die DARAG, während wir den strategischen Ausbau unseres Geschäfts fortsetzen.", sagte Tom Booth, CEO der Darag Group.

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