Raub so wahrscheinlich wie Wasserschaden?

Ein Ergebnis der Studie: Bestimmte Gefahren werden über-, andere hingegen unterschätzt. So halten 18 Prozent der Befragten einen Einbruch ins Haus oder in die Wohnung für ein „eher bis sehr wahrscheinliches persönliches Risiko“. Und ebenfalls 18 Prozent der Befragten hält das Risiko für sehr wahrscheinlich, Opfer eines Raubs auf offener Straße zu werden.

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Nur unwesentlich höher ist mit 23 Prozent der Befragten hingegen die Zahl derer, die das Erleiden eines Wasserschadens in den eigenen vier Wänden als wahrscheinliches Risiko angeben – obwohl das Risiko für einen Leitungswasserschaden zu Hause fast vier Mal höher ist als das Risiko solcher Delikte, wie die Studienmacher mit Blick auf eigene Zahlen ausführen. Hier könnte die Wahrnehmung öffentlicher Medien eine Rolle spielen: Bestimmte Gewaltdelikte haben für die Medien Neuigkeitswert, Schäden des Alltags freilich in der Regel nicht. Demnach werden Schäden wie ein Wasserschaden erst dann wahrgenommen, wenn eine Person selbst oder jemand aus dem persönlichen Umfeld einen solchen Schaden erleidet.

Beinahe paradoxer noch mutet den Studienmachern ein weiteres Ergebnis der Umfrage an: Zwar wird das Risiko als hoch eingeschätzt, Opfer eines Verkehrsunfalls zu werden. Sehen doch 31 Prozent der Befragten ein eher bis sehr wahrscheinliches Risiko darin, Opfer eines Autounfalls zu werden; 25 Prozent sehen dieses Risiko für einen Unfall als Fußgänger. Jedoch: Nur 21 Prozent der Befragten hält das Risiko für wahrscheinlich, einen Unfall als Radfahrer zu erleiden. Und das, obwohl Radunfälle keineswegs selten sind. Allein 2018 verloren 432 Radler auf deutschen Straßen ihr Leben, zehntausende wurden zum Teil schwer verletzt.

So forderte die Unfallforschung der Versicherer (UDV) aufgrund einer hohen Zahl von Fahrradunfällen wiederholt bessere Sicherheitsmaßnahmen im Straßenverkehr (der Versicherungsbote berichtete). Und das Problem einer Gefährdung durch hohe Geschwindigkeiten auf dem Rad und fehlende „Knautschzonen“ hat durch große Beliebtheit von Elektrofahrrädern in den letzten Jahren sogar noch zugenommen, wie auf den Seiten der Versicherer zu lesen ist.

(Un-)Zufriedenheit mit Handwerkern: Überraschend eine Frage des Alters

Welche Erfahrungen aber haben die Befragten mit Handwerkern gemacht, wenn sie Schäden wie einen Wasserschaden oder auch einen Schaden nach einem Verkehrsunfall (zum Beispiel am Auto) ausbessern mussten? Antworten der Umfrage deuten auf Schwierigkeiten der Betroffenen. So hätte zum Beispiel jeder Zehnte bei einem vergangenen Schadenfall überhaupt schon die Schwierigkeit gehabt, einen Handwerker zu finden. Auch sind nur zwei von fünf Befragten (39 Prozent) mit der erbrachten Dienstleistung zufrieden. Demnach existiert bei professionellen Handwerker-Dienstleistungen nach Schäden eine hohe Unzufriedenheit.

Ein Problem, das zumindest laut Umfrageergebnis zu einem überraschenden Generationen-Problem wird: Denn während – dennoch – immerhin 49 Prozent der über 55-Jährigen mit der Handwerksleistung nach einem Schadenfall zufrieden waren, waren nur 23 Prozent der 18- bis 24-Jährigen zufrieden. Freilich muss mit Blick auf die Präsentation der Studienergebnisse auch eingewendet werden: Leider wird nicht ersichtlich, wie viele Antworten pro Kohorte zu diesem Generationen-„Befund“ führten.

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Unterschiede der Geschlechter stellt die Studie hingegen für die Frage heraus, ob nach einem Schaden stets auf professionelle Hilfe zurückgegriffen wird. Geben doch 39 Prozent der befragten Frauen an, nach einem Schaden zunächst bei einem Freund oder Bekannten um handwerkliche Unterstützung zu bitten. Bei den Männern hingegen ist die Prozentzahl niedriger – 25 Prozent sind es hier, die zunächst andere Lösungen als den professionellen Handwerksbetrieb in Betracht ziehen. Derartige und weitere ausgewählte Ergebnisse der aktuellen AXA Studie können auf den Seiten des Versicherers nachgelesen werden.

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