Welchen Gewinn erzielen Versicherungsmakler in Deutschland? Das ist alljährlich ein Thema des AfW-Vermittlerbarometers. Rund 1.340 Teilnehmerinnen und Teilnehmer hat der Bundesverband Finanzdienstleistung (AfW) in diesem Jahr befragt. Davon waren 63 Prozent als Einzelkaufleute tätig.

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Die gute Nachricht: Im Schnitt haben die Makler ihren Gewinn gegenüber dem Vorjahr steigern können. 49.970 Euro behalten die Makler durchschnittlich als Jahresüberschuss im Portemonnaie: das sind ca. 2.500 Euro mehr als noch 2017. Jedoch sagt die Zahl zunächst erst einmal wenig über die tatsächliche Einkommens-Situation der Vermittler aus. Beim Blick auf die konkreten Zahlen fällt nämlich auf, dass die Gewinne stark gespreizt sind. Gewertet wurde, wie auch im Vorjahr, der „Gewinn vor Steuern“.

Etwas weniger Makler mit Jahresgewinn unter 25.000 Euro

Fakt ist: Noch immer muss mehr als jeder dritte Vermittler mit einem Gewinn von weniger als 25.000 Euro Vorlieb nehmen, auch wenn ihre Zahl leicht gesunken ist. 14,89 Prozent der befragten Makler erzielten einen Gewinn bis 10.000 Euro (Vorjahr: 16,19 Prozent) und weitere 22,18 Prozent bis 25.000 Euro (Vorjahr: 23,57 Prozent). Macht in der Summe 37,07 Prozent, die keine 25.000 Euro Jahresüberschuss erzielen.

Die größte Gruppe der Versicherungsmakler lässt sich jedoch der Gewinnklasse 25.000-50.000 Euro zurechnen: 30,07 Prozent der Befragten haben einen entsprechend hohen Jahresüberschuss. Bis 75.000 Euro per anno erzielen 15,28 Prozent und bis 100.000 Euro weitere 7,09 Prozent.

Jahresgewinn (vor Steuern) von Versicherungsmaklern 2010-2018. Quelle: AfW-Vermittlerbarometer

Spitzenverdiener in der Minderheit

Jene Makler, die in einem Jahr mehr als 100.000 Euro erzielen können, sind nach wie vor deutlich in der Minderheit. 3,9 Prozent können 2018 ihren Gewinn zwischen 100.000 und 125.000 Euro platzieren, weitere zwei Prozent bis 150.000 Euro sowie 2,1 Prozent bis 200.000 Euro. Mehr als 200.000 Euro haben zum Jahresende zusätzliche 2,5 Prozent der Makler übrig.

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AfW-Vorstand Frank Rottenbacher wertet die Zahlen als Beleg dafür, dass viele Makler durchaus in ihrem Beruf zu kämpfen haben. „Wenn über zwei Drittel der selbständigen Makler einen Gewinn von unter 50.000 Euro haben, dann zeigt es, wie falsch die immer wieder geschürte Neid-Diskussion über angebliche Vielverdiener oder gar Abzocker ist. Wenn man von diesem Gewinn noch sein unternehmerisches Risiko und seine Altersvorsorge bestreiten muss, dann bleibt viel zu wenig zum Leben übrig. Diese Daten können wir daher sehr gut für unsere Gespräche mit der Politik verwenden“, so Rottenbacher.

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