Die Allianz Deutschland AG hat 2017 für mehr als 300.000 Unwetterschäden zahlen müssen. Das geht aus dem aktuellen Naturkatastrophen-Kalender hervor, den die Münchener am Donnerstag vorgestellt haben. Seit 2015 wertet der Versicherer jährlich die Schadensbilanz für Naturkatastrophen aus und fasst sie für die Öffentlichkeit zu solch einem Kalender zusammen.

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Der Blick auf die Zahlen zeigt, dass der Versicherer 2017 deutlich mehr für solche Ereignisse zur Kasse gebeten wurde als noch im Jahr zuvor. „Im Jahresdurchschnitt wurde uns etwa alle zwei Minuten ein Schaden gemeldet", erklärt Jochen Haug, Schadenvorstand der Allianz Deutschland. „Die Gesamtzahl der gemeldeten Schäden hat sich im Vergleich zum Vorjahr nahezu verdoppelt, wir hatten 2017 gut zu tun.“

485 Millionen Euro Schaden allein in Deutschland

Insgesamt zahlten die Bayern an ihre Kundinnen und Kunden 485 Millionen Euro aus. Diese Summe ist um 63 Prozent höher als die des Vorjahres, in dem die Allianz rund 152.000 Schäden mit einer Gesamtsumme von 297 Millionen Euro regulieren musste, so berichtet der Versicherer. Immerhin gibt es auch einen positiven Trend: Die durchschnittliche Höhe pro Fall ist rückläufig. Sie lag mit 1601 Euro rund 18 Prozent unter dem Vorjahreswert (1955 Euro).

Teuerste Unwetter waren die Herbststürme „Xavier“ und „Herwart“ im Oktober 2017. Allein nach diesen Sturmtiefs gingen im Oktober 83.000 Schadensmeldungen ein, die rund 124 Millionen Euro kosteten. In Erinnerung werden diese Unwetter den Deutschen bleiben, weil teils der komplette Nahverkehr zum Erliegen kam: Viele Bürger steckten in Zügen, auf Bahnhöfen und Flughäfen fest. Teils wurden Windgeschwindigkeiten von mehr als 200 Stundenkilometern gemessen. Doch auch der Sommer zeigte sich kostspielig. Im Juni, Juli und August erreichten den Versicherer 134.000 Meldungen, so dass die Sommermonate 250 Millionen Euro verschlangen.

Sturm und Hagel häufigster Schadenverursacher

Schadenverursacher Nummer eins waren im vergangenen Jahr Sturm und Hagel mit mehr als 242.000 Fällen. Das sind etwa 150.000 mehr als im Vorjahr. Die zweithäufigste Ursachen waren Blitz und Überspannung mit fast 44.000 Ereignissen (Vorjahr: 41.000). Deutlich rückläufig entwickelte sich dagegen die Zahl der von Überschwemmung und Starkregen verursachten Schäden. Sie ging von 17.000 im Vorjahr auf etwa 13.000 zurück.

„Zwar hat sich die Zahl der Hochwasserschäden gegenüber dem Vorjahr reduziert“, sagt Haug, „aber ihr Anteil an der gesamten Schadensumme über den Zeitraum von drei Jahren ist bemerkenswert: Wir hatten in den Jahren 2015 bis 2017 insgesamt mehr als 760.000 Schäden mit einer Gesamtschadensumme von 1,16 Milliarden Euro. Nur knapp fünf Prozent der Schäden entfielen auf Überschwemmungen, aber ihr Anteil an der Gesamtschadensumme beträgt rund 16 Prozent".

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Hintergrundinformationen: Eingerechnet wurden Schäden aus Kfz-Kasko, Gebäudeversicherung Privat + Firmen, Hausrat, Erweiterte Haushaltversicherung, Glas sowie der Firmen-Sachversicherung (ohne Technische Versicherung, Transportversicherung).

mit Pressematerial Allianz

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