In Deutschland wurden im Jahr 2017 weniger Fahrräder geklaut als im Jahr zuvor. Dies geht aus der aktuellen Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS 2017) hervor, die Dienstag letzter Woche von Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) in Berlin vorgestellt wurde. Demnach sank die Zahl der Fahrraddiebstähle von 332.486 auf 300.006, ein Minus von 9,8 Prozent.

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Pro Stunde 35 Diebstähle

Trotz des positiven Trends im letzten Jahr werden immer noch immens viele Räder entwendet. Pro Stunde fallen im Schnitt 35 Räder in die Hände von Dieben: das sind 822 an einem einzigen Tag. Erschreckend ist auch die polizeiliche Aufklärungsquote von lediglich 9,1 Prozent. Nicht einmal jeder zehnte Fahrradbesitzer erhält sein Rad zurück, nachdem es geklaut wurde. Die Polizei konnte im letzten Jahr genau 23.000 Tatverdächtige überführen.

Diebstahlhochburgen sind hierbei die Städte. Allein in der Hauptstadt Berlin wurden 2017 mehr als 27.000 Räder gestohlen: Das sind im Schnitt drei Bikes pro Stunde. In Hamburg kamen 14.470 Velos weg: Die Hansestadt hat seit 2016 eine LKA-Sondereinheit "Arbeitsrate Fahrrad" gegründet, die sich ausschließlich um Fahrraddiebstahl kümmern soll. Selbst in einer mittelgroßen Stadt wie Leipzig wurden noch 10.023 Räder geklaut.

Versicherungsschutz fürs Rad

Da die Räder immer teurer werden, empfiehlt es sich, sein Rad gegen Diebstahl zu versichern. Über die Hausratversicherung ist der Einbruchdiebstahl gedeckt, wenn die Bikes aus verschlossenen Abstellräumen, Kellern oder Wohnungen entwendet werden. Damit es auch auf offener Straße versichert ist, wo es zumeist geklaut wird, muss der Versicherungsnehmer in der Regel ein Aufpreis zahlen oder eine separate Fahrradversicherung abschließen.

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Wichtig: Viele Versicherungen leisten nur dann, wenn das gestohlene Rad polizeilich registriert war. Wird das Rad zum Diebesgut, kann es so leichter in eine Fahndungsdatei übernommen werden. Zudem sieht sich die Polizei mit dem Problem konfrontiert, dass viele Räder sichergestellt, aber nicht mehr an den rechtmäßigen Besitzer zurückgegeben werden können, weil die Adresse des Radeigners unbekannt ist. Die polizeiliche Plakette hat für viele Diebe auch eine abschreckende Wirkung.

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