Die Attraktivität von fondsgebundenen Lebensversicherungen leidet auf dem deutschen Markt an einem ineffizienten oder kaum feststellbaren Management. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie einer Gesellschaft, die sich selbst auf die digitale Verwaltung von Fonds der Lebensversicherer spezialisiert hat: die f-fex AG aus Bad Homburg. Rating und Performance der angebotenen Zielfonds blieben weit hinter dem Möglichen zurück, so ein weiterer Kritikpunkt.

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Durchschnittliche Ratings und Performance

Für die Studie hat das Managementhaus die Geschäftsberichte von 74 Lebensversicherern aus dem Jahr 2016 ausgewertet. Die Studie decke damit 99 Milliarden Euro des knapp über 100 Milliarden Euro fassenden Anlagestocks aller fondsgebundenen Kapitallebens- und Rentenversicherungen ab, berichten die Studienmacher.

Das Ergebnis: Mehr als zwei Drittel des deutschen Fondspolicen-Anlagestocks stecke in Fonds mit durchschnittlichem oder gar schwachem Rating. Und auch bezogen auf die Performance zeigten sich Schwächen: Nur ein Viertel des Anlagestocks war Ende 2016 in Fonds investiert, die 2017 eine nennenswerte Outperformance erzielten.

Statt renditestarker Fonds würden in vielen Portfolios Produkte dominieren, die ihre besten Zeiten längst hinter sich haben, erklärt f-fex-Vorstand Tobias Schmidt. Kostengünstige ETFs und innovative Fondskonzepte seien im Bestand bisher kaum vertreten. „Insgesamt ergibt sich daher ein ernüchterndes Bild. Die meist offensiv ausgerichteten Portfolios der Versicherten bleiben trotz der zuletzt positiven Aktienmarktentwicklung weit hinter dem Marktdurchschnitt und den Erwartungen der Anleger zurück“, kommentiert Schmidt.

Aufteilung des Fondspolicen-Anlagestocks (Ende 2016) deutscher Versicherer nach Outperformance der eingesetzten Zielfonds in 2017. Quelle: f-fex AG

Große Unterschiede zwischen Anbietern

Zwischen den einzelnen Produktanbietern zeigten sich dabei eine große Spannbreite bezüglich Qualität und Performance. Die Wertentwicklung des jeweiligen Anlagestocks (Stichtag 31.12.2016) im Folgejahr 2017 variiere bei den großen bis mittelgroßen Versicherern zwischen 1,7 Prozent und 9,4 Prozent, heißt es laut Studie. Der Anteil des Anlagestocks, der in sogenannte Top-Fonds (4 und 5 Sterne) investiert ist, liege zwischen 0 Prozent und 88 Prozent.

Tobias Schmidt mahnt Reformen an. „Hierzu gehören neben dem laufenden Abgleich von Portfoliorisiko und Risikotragfähigkeit des Kunden eine laufzeitgerechte Portfolioallokation sowie die kontinuierliche Qualitätsprüfung der eingesetzten Fonds“, so Schmidt. „Gerade in der Langzeitbetrachtung können Kunden durch Anpassungen im Portfolio erhebliche Vorteile erzielen.“

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Auch in der Kundenkommunikation sei ein Umdenken erforderlich. „Dies gilt sowohl für den Bestand als auch für das Neugeschäft. Den Kunden sich selbst zu überlassen, ist nicht nur wenig kundengerecht, sondern birgt künftig auch Haftungsrisiken, die sich aus der neuen europäischen Versicherungsvertriebsrichtlinie (IDD) ergeben", so Schmidt.

mit Pressematerial f-fex AG

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