Im November 2017 hatte die Allianz angekündigt den größten Kreditversicherer der Welt aufkaufen zu wollen. Zu diesem Zeitpunkt hielt der Versicherungsriese bereits rund 63 Prozent der Aktien am französischen Unternehmen, der besonders durch die sogenannten Hermesbürgschaften bekannt wurde. Euler Hermes beschäftigt nach eigenen Angaben weltweit 6.140 Mitarbeiter und ist in über fünfzig Ländern aktiv. Im Jahr 2016 erzielte Euler einen Umsatz von mehr als 2,6 Milliarden Euro.

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Mit einigen Euler-Aktionären hatte die Allianz damals bereits vereinbart, dass sie 11,34 Prozent der Aktien für einen Preis von 122 Euro aufkauft. Damit erhöhte sich der Anteil am Grundkapital und an den Stimmrechten von Euler Hermes schon auf 74,34 Prozent.

Die verbleibenden Minderheitsaktionäre sollten dann ein vereinfachtes Angebot zum selben Preis erhalten. Am 24. November 2017 war eine Aktie von Euler Hermes noch 101,50 Euro wert. Damit wurde den Aktionären ein Bonbon von stolzen 20,7 Prozent offeriert. Insgesamt rund 1,5 Milliarden Euro wollte der Versicherer dafür ausgeben.

Allianz fehlen knapp 2,5 Prozent der Anteile

Nun vermeldet der Versicherungskonzern die Erhöhung der Anteile. So konnten seit November stolze 29,43 Prozent der Aktienanteile erworben werden. Damit erhöhte sich die Beteiligung an Euler Hermes auf 92,43 Prozent erhöht. Allerdings konnte damit noch nicht das eigentliche Ziel erreicht werden.

Sobald die Allianz 95 Prozent am Unternehmen hält, will der Versicherer die verbleibenden Aktionäre mittels eines Squeeze-out-Verfahrens aus dem Unternehmen drängen und Euler Hermes von der Pariser Börse nehmen. Das sogenannte Squeeze-out berechtigt einen Hauptaktionär unter bestimmten Bedingungen, Minderheits-Aktionäre aus dem Unternehmen zu werfen, wenn er es von der Börse nehmen will. Als Gegenleistung müssen die Aktionäre allerdings angemessen entschädigt werden.

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Doch für den Squeeze-out fehlen aktuell noch knapp 2,5 Prozent der Anteile. Nun wartet der Versicherungskonzern auf die Reaktion der restlichen Aktionäre. Diese haben bereits ein neues Übernahmeangebot auf dem Tisch.

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