Das Fintech-Lager ist gespalten. Während ein Teil vom Boom spricht, sieht der andere Part bereits den großen Crash. Letztere warten darauf, dass die Blase platzt. Mit Sicherheit hat die Fintech-Szene frischen Wind in die verstaubte Finanzwelt gebracht und wird dies auch in Zukunft tun. In Zeiten des Wandels ist blinder Aktionismus jedoch das falsche Rezept. Denn die beste Technologie nützt nichts, wenn sie an den Bedürfnissen der Kunden vorbeizielt. Wer das falsche Kundenbedürfnis und somit den falschen Prozess digitalisiert, hat nachher einen digitalisierten, falschen und folglich schlechten Prozess.

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Fakt ist, dass sich viele junge Unternehmen mit ihren Versicherungs-Apps mittlerweile in der harten Realitität wiedergefunden haben. Einige Marktteilnehmer sind bereits wieder verschwunden und andere konnten sich in Partnerschaften retten. Generell wird das Thema Kooperationen für diesen Bereich immer interessanter.

Dennoch gibt es immer wieder neue Ideen und damit auch junge Firmen, die den Sprung ins kalte Wasser wagen. Doch die Geschwindigkeit, in der die Branche wächst, nimmt jedoch deutlich ab. So wurden in 2016 insgesamt 141 Start-ups gegründet – das sind fast drei neue Start-ups pro Woche. Im Jahr davor waren es mit 170 noch deutlich mehr. Anno 2017 wurden bisher nur 30 Neugründungen registriert. Den größten Sprung nach vorn konnten Insurtechs machen. Hier gibt es inzwischen bundesweit 73 Start-ups. Das ist ein Wachstum von 70 Prozent gegenüber 2015. Das zeigt eine Studie der Direktbank Comdirekt.

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Damit werden aktuell 699 Fintechs in Deutschland gezählt. Im Vergleich zu 2015 ist das ein Plus von 32 Prozent. Auch die Höhe der Investitionen, die in die jungen Unternehmen fließt, ist beachtlich. So sammelten deutsche Start-Ups allein in den ersten neun Monaten des Jahres 579 Millionen Euro von Kapitalgebern ein. 2016 waren es 624 Millionen Euro.

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