Welcher Lebensversicherer hat die höchste Ertragskraft? Wie werden die Verbraucher an den Überschüssen beteiligt? Und wie sind die Lebensversicherer finanziell für die Zukunft gerüstet? Solche Fragen sind Ausgangspunkt für jenes Lebensversicherungs-Ranking, das Hermann Weinmann nun seit 2011 jährlich vorlegt. Auch in diesem Jahr hat der Professor am Institut für Versicherungswirtschaft Ludwigshafen wieder die Kennziffern der zwölf beitragsstärksten deutschen Lebensversicherer untersucht. Das Ergebnis ist in der aktuellen Ausgabe der „Zeitschrift für Versicherungswirtschaft“ nachzulesen, Heft 18/2017.

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Allianz ist LV-Primus

Insgesamt 1.000 Punkte vergab Weinmann in seinem Lebensversicherungs-Ranking. Das beste Gesamtergebnis in der aktuellen Analyse für das Geschäftsjahr 2016 erzielte die Allianz Leben mit 850 erreichten Punkten. Sie hat mit Abstand den höchsten Rohüberschuss, gemessen am Beitragsvolumen. Bei der Ertragskraft, also der Fähigkeit, hohe Zinsen zu erzielen, landet die Allianz auf Rang 2 hinter der Zurich. Lediglich bei den Kosten muss sie sich mit Rang Vier begnügen: hier schneiden Debeka, Bayern Versicherung und R+V besser ab.

Rang Zwei im Gesamtranking konnte die R+V erkämpfen. Der Versicherer der Volksbanken Raiffeisenbanken konnte sich in vielen Einzelwertungen direkt hinter dem Branchenprimus platzieren, unter anderem bei der Ertragskraft, den niedrigen Kosten und den stillen Reserven. Auch bei den erhobenen Verbraucherkennziffern – der Beteiligung der Kunden an den Überschüssen und der Solvenz – schnitt die R+V sehr gut ab.

Debeka Leben fällt auf den letzten Platz ab

Am meisten abgestraft wurde im neuen Ranking die Debeka Leben. Sie zählte im Vorjahr noch zu den stärksten Anbietern. Nun fällt den Koblenzern auf die Füße, dass Weinmann die Bewertungskriterien geändert hat und unter anderem die Rohüberschuss-Marge stärker einrechnet. Hier fressen hohe Altlasten das Reservepolster des Versicherers auf: Die Debeka hatte vor einigen Jahren nachträglich alle Verträge in der klassischen Lebensversicherung auf vier Prozent Garantiezins angehoben und musste nun erstmals mehr als eine Milliarde Euro der Zinszusatzreserve zuführen, um die Ansprüche der Altkunden abzusichern.

Folglich steht weniger Geld zur Verfügung, das nach Bedienung aller Garantien an die Kunden verteilt werden kann: Der Rohüberschuss rutscht ins Negative. Zudem schneidet die Debeka bei der Ausstattung mit Eigenmitteln nach Solvency II vergleichsweise schlecht ab. Der Versicherer sackt in der Gesamtwertung auf den letzten Platz ab und erhält nur noch die Note „ausreichend“. Ebenfalls mit „ausreichend“ im Gesamtklassement muss sich die Generali Leben begnügen.

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Mehr Details und die weiteren Ergebnisse finden sich in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift für Versicherungswesen.

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