Heute fand die vierte und finale Verhandlungsrunde im Tarifstreit zwischen der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di und dem Arbeitgeberverband der Versicherungsunternehmen statt. Dem vorausgegangen war ein zäher Kampf. Während ver.di für die Innendienstmitarbeiter der Versicherungsbranche eine Lohnerhöhung von 4,5 Prozent fordert, wollen die Versicherer die Tariflöhne stufenweise anheben, und zwar deutlich niedriger.

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Bereits im Mai waren deshalb an vielen Versicherungsstandorten die Beschäftigten zu Warnstreiks angetreten. Nach dem die Tarifverhandlungen in der dritten Verhandlungsrunde gescheitert waren, hatte die Gewerkschaft die Verhandlungen vorzeitig abgebrochen. Zuletzt hatten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer am 10. und 11. Juli 2017 die Arbeit an mehreren Standorten niederlegt.

Nach einem Sondierungsgesprächam 04. August hatten sich beide Seiten in verschiedenen Zukunftsfragen angenähert. Auf dieser Basis sollten heute die Tarifverhandlungen im Hause der Versicherungskammer Bayern in München fortgesetzt werden.

Beide Seiten konnten sich final auf einen Tarifabschluss einigen. Darin enthalten ist eine stufenweise Anhebung der Gehälter. Bereits zum 1. November 2017 sollen die Tarifgehälter um zwei Prozent steigen. Weitere 1,7 Prozent mehr soll es ab 1. Dezember 2018 geben. Das vermeldet der AGV auf seiner Homepage. Die neue Tarifvertrag solle bis zum 31. August 2019 gelten.

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Parallel zur zweistufigen Anhebung sollen auch die Vergütungen für Auszubildende um jeweils 22 Euro klettern. Zudem wurden das Altersteilzeitabkommen und der sogenannte tarifliche Arbeitszeitkorridor jeweils bis zum 31. Dezember 2019 verlängert. Weiterhin wurde die tarifliche Kurzarbeitsregelung geändert und die Umwandlung der tariflichen Sonderzahlungen in Freizeit ermöglicht. Dies gelte aber nur für Mitarbeiter, die in von Personalabbau betroffenen Organisationseinheiten beschäftigt sind. Außerdem wurde der ausgelaufene Tarifvertrag zur Qualifizierung wieder aktiviert und ergänzt.

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