Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) vertritt im aktuellen Tarifstreit bundesweit rund 170.000 Beschäftigte des privaten Versicherungsgewerbes. Während ver.di eine Lohnerhöhung von 4,5 Prozent fordert, wollen die Versicherer die Tariflöhne stufenweise anheben, und zwar deutlich niedriger. Weiterhin fordert die Gewerkschaft unter anderem eine Anhebung der Ausbildungsvergütung um 50 Euro im Monat und die unbefristete Übernahme von Azubis, wenn diese die Ausbildung erfolgreich bestehen.

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Bereits im Mai waren deshalb an vielen Versicherungsstandorten die Beschäftigten zu Warnstreiks angetreten. Nach dem die Tarifverhandlungen in der dritten Verhandlungsrunde gescheitert waren, hatte die Gewerkschaft die Verhandlungen vorzeitig abgebrochen. Zuletzt hatten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer am 10. und 11. Juli 2017 die Arbeit an mehreren Standorten niederlegt.

Nun wollen beide Parteien die Verhandlungen wieder aufnehmen. Nach einem Sondierungsgesprächam 04. August hatten sich beide Seiten in verschiedenen Zukunftsfragen angenähert. Auf dieser Basis sollen die Tarifverhandlungen am 30. August 2017 im Hause der Versicherungskammer Bayern in München fortgesetzt werden. Dabei solle auch die soziale Gestaltung der digitalen Transformation in der Versicherungsbranche thematisiert werden. Zuletzt hatten viele Versicherer im Rahmen von Sparprogrammen digitale Projekte angestossen.

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"Wir hoffen, dass wir den Tarifkonflikt beilegen können", betont ver.di-Bundesvorstandsmitglied Christoph Meister. Dafür müssten sich die Arbeitgeber aber noch deutlich in Richtung der Forderungen bewegen. "Die Versicherungsangestellten dürfen nicht von der Lohnentwicklung abgekoppelt werden.", sagt der Gewerkschaftler.

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