Seit diesem Montag müssen alle Versicherer ihre Bedeckungsquoten zur Finanzstabilität melden, gemäß den Auflagen zum Eigenkapital (Solvency II). Sehr niedrige Quoten, weil unter 10 Prozent, melden nach bisherigen Recherchen des Versicherungsboten die beiden Lebensversicherer der DEVK-Gruppe, deren AG und der Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit (a.G). 100 Prozent Solvency-II Quote sind das Soll: Die AG kommt auf 95 Prozent Bedeckungsquote, der Versicherungsverein a.G. schafft 85 Prozent.

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SFCR-Berichte von DEVK Leben a.G. und AG

Zu ermitteln hatten die Versicherer die Bedeckungsquote nach einem festen Regelwerk, das die Aufsichtsbehörde BaFin vorgegeben hat. Die Unternehmen können aber – wie alle anderen Versicherer auch – Übergangsmaßnahmen nutzen, die das Versicherungsaufsichtsrecht ermöglicht und ihre Solvency-II-Quote dadurch erhöhen, so dass die beiden Lebensversicherer der DEVK mit diesen Übergangshilfen auf 225 beziehungsweise auf 487 Prozent Bedeckungsquote kommen.

SFCR-Berichte von DEVK Leben a.G. und AG

Quote ohne Übergangsmaßnahmen in 80 Seiten Text suchen

Diese Erleichterungen, mit der die beiden Lebensversicherer heute ihr Solvency-II-Soll erfüllen, müssen die Unternehmen während der Übergangszeit bis zum 1. Januar 2032 von heute 100 auf null abbauen. Auffällig ist, dass die DEVK ihre Solvency-Zahlen nicht auf ihren Presseseiten veröffentlicht. Als aktuellstes findet sich dort per Stand 27. März: „DEVK und Carglass reparieren Frontscheiben klimafreundlich“. Obwohl die Presseseite angibt: „Unsere Pressemitteilungen informieren Sie über wichtige Themen“.

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Man muss in der DEVK-Webseite auf „Unternehmen“>“Unternehmensberichte“ klicken, um Informationen zu den Solvency-Quoten zu finden. Sodann findet der an Öffentlichkeit Interessierte je Lebensversicherer je 80 Seiten umfassende PDF-Dateien. Dort in der Zusammenfassung des lediglich die Solvency-Quote MIT den Übergangserleichterungen zu finden. Anders machen es etwa die Alte Leipziger, die auf ihren Presseseiten erstens über die wichtigsten Quoten ihrer Versicherer informiert plus Hinweis, dass die Unternehmen keine Übergangshilfen in Anspruch nehmen mussten. Die Alte Leipziger Leben kommt übrigens auf 289 Prozent, die Allianz Leben auf 379 Prozent Bedeckungsquote, ebenfalls ohne Übergangsmaßnahmen.

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