Linken-Politikerin Sabine Zimmermann bei einer Bundestagsrede (Archiv). Foto: Deutscher Bundestag / Achim Melde Von den 888.521 Personen, die 2015 ihre Altersrente antraten, mussten 204.620 (entspricht 23 Prozent) mit Abschlägen auf ihre gesetzliche Rente in den Ruhestand gehen. Das geht aus der Antwort des Bundesarbeitsministeriums auf eine kleine Anfrage der Linksfraktion im Bundestag hervor.

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Rente: Durchschnittlich Abschläge von 7,65 Prozent

Im Durchschnitt wiesen die abschlagsbehafteten Altersrenten einen Abschlag von 25,5 Monaten auf. Das entspricht Abschlägen von 7,65 Prozent, da für jeden Monat, den man vor Erreichen der Regelaltersrente in Rente geht, ein Abschlag von 0,3 Prozent berechnet wird.

„Die Arbeitsbelastung ist in vielen Berufen so hoch, dass eine Erwerbstätigkeit bis zum Regelrentenalter für viele körperlich gar nicht möglich ist“ kommentierte Sabine Zimmermann die Zahlen, stellvertetende Vorsitzende der Linksfraktion im Bundestag. Auch die Beschäftigungschancen Älterer seien nicht so gut, wie die Bundesregierung das glauben machen will, sagte die Linkenpolitikerin laut Pressemeldung.

„Dass trotz wachsender Altersarmut heute schon so viele Beschäftigte mit Abschlägen in den Ruhestand gehen, zeigt, wie unrealistisch alle Diskussionen um ein noch höheres Renteneintrittsalter sind“, so Zimmermann.

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Linke fordert abschlagsfreie Rente nach 40 Beitragsjahren

Die Linke zieht mit der Forderung nach einer niedrigeren Regelaltersgrenze in den Bundestagswahlkampf. "Jede und jeder muss wieder spätestens ab 65 Jahren abschlagsfrei in Rente gehen dürfen. Nach 40 Beitragsjahren wollen wir einen abschlagsfreien Einstieg in die Rente schaffen. Das soll bereits ab der Vollendung des 60. Lebensjahres möglich sein", sagte Matthias W. Birkwald, rentenpolitischer Sprecher der Linksfraktion, im Interview mit dem Versicherungsboten. Die Linke fordert zudem eine Solidarische Mindestrente von 1.050 Euro sowie die Anhebung des Rentenniveaus auf 53 Prozent.

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