Die Sparda-Bank Baden-Württemberg mit Sitz in Stuttgart und der Versicherer DEVK gehen seit Juli 2019 getrennte Wege. Die Trennung ist durchaus ungewöhnlich. Denn die anderen zehn deutschen Sparda-Banken arbeiten weiterhin mit dem Kölner Versicherer zusammen.

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Grund für die Neuausrichtung solle ein Streit über die künftige Partnerschaft gewesen sein. Das berichtet das "Handelsblatt". Denn die Sparda-Bank Baden-Württemberg arbeitet seit Juni mit dem Maklerpool Jung DMS & Cie zusammen. Kurz darauf hatte die Sparda Versicherungsservice GmbH (SVS) das Versicherungsgeschäft des Geldhauses übernommen. Das Tochter-Unternehmen der Sparda-Bank Baden-Württemberg tritt als Versicherungsmakler auf.

Sparda Bank BW bringt Versicherungsmakler in Stellung

Im Rahmen der Partnerschaft solle die SVS die App "allesmeins" aus dem Hause des Maklerpools nutzen können. Dies solle in Form einer White-Label-Lösung geschehen. So solle das neue Baby den Namen "meineVersicherungswelt" tragen. Mit dem neuen Angebot will die Sparda Bank BW nicht nur ihre Kunden erreichen. Der Online-Dienst stehe für jeden Interessierten offen. Dadurch könnte auch der ein oder andere Neukunde über den digitalen Weg bei der Bank landen.

Das Geldinstitut hatte den Schritt mit höheren Kosten für gesetzliche Regulatorik und verändertem Kundenverhalten begründet. Zudem würden weiterer Anbieter in die traditionelle Bankenbranche drängen. So griffen zunehmend die großen Internet-Firmen wie Google, Amazon und Apple in das klassische Geschäft von Banken und Versicherungen ein. Aber Startups wie N26 oder Revolut machten der Branche sorgen. Banken müssten daher entscheiden, ob sie künftig immer austauschbarere Produzenten von Finanzdienstleistungen für andere sein wollen, oder ob sie zusätzlich selbst zum Plattform-Betreiber und Rundumversorger werden wollen. "Wir haben uns für Letzteres entschieden. Wir alle sind aktiv dabei, den Wandel und damit die Zukunft mitzugestalten", sagt Martin Hettich, Vorstandsvorsitzender der Sparda-Bank Baden-Württemberg.

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Nun hat das Geldinstitut einen Nachfolger für die DEVK gefunden. Der genossenschaftliche Versicherer R+V solle künftig produkte aus den Bereichen Altersversorgung, Vermögensaufbau und Vermögensabsicherung für die Bankkunden parat halten. Schaden- und Unfall-Policen sollen die Kunden über die neue Versicherungsplattform erhalten.

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