Nach Presseberichten in den vergangenen Monaten war der französische Axa-Konzern an Italiens größtem Versicherer Generali interessiert. Hintergrund der kolportierten Übernahmepläne seien aber weniger versicherungsstrategische Überlegungen. Vielmehr liege dem angeblich geplanten Deal ein italienisches Beteiligungs-Monopoly zugrunde, glaubt man den Meldungen.

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Den Spekulationen um eine Fusion mit einem anderen Versicherer erteilte der Axa-Chef nun eine klar Absage. "Das macht überhaupt keinen Sinn“, sagte Buberl in einem Interview mit der „Süddeutschen Zeitung“. Generell müssten große Marktteilnehmer nicht fusionieren. Durch eine Fusion würden lediglich Management-Kapazität und Kapital gebunden. Auch die Übernahme von kleinen Unternehmen sei eher kritisch zu betrachten. Diese "hätten oft Bestände mit problematischen Verträgen, die niemand übernehmen wolle", erklärte der Axa-Chef.

Google, Apple und Facebook werden die Wettbewerber von morgen

Für die Zukunft sieht der Axa-Manager ein verschobenes Machtverhältnis. Während Allianz, Zurich und Generali die Wettbewerber von heute seien, würden künftig andere Gegnern mit Axa konkurrieren. "Ich habe sehr klare Indizien, dass die Wettbewerber von morgen Google, Apple und Facebook heißen", sagte Buberl.

Während sich der Konzern zum einen in Summe 2,1 Milliarden Euro Kosten einsparen wolle, sind auch größere Investitionen geplant. So solle eine Milliarde Euro investiert werden. Dabei wolle sich der Versicherungsriese auf die Kranken- und Gewerbeversicherung konzentrieren. Zudem sei Asien ein Investitionsschwerpunkt, erklärte der ehemalige Deutschland-Chef der Axa.

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Zuletzt hatte Axa-Chef Thomas Buberl mehr Mut für Veränderungen von der Versicherungsbranche gefordert. Speziell bei der Produktentwicklung würden die Versicherer noch hinter ihren Möglichkeiten bleiben – und so riskieren, dass sie Kunden an branchenfremde Akteure verlieren. In Deutschland öffnete sich das Unternehmen beispielsweise der Zusammenarbeit mit den InsurTechs Friendsurance, GetSafe und Knip. Zudem halte das Unternehmen Ausschau nach weiteren Partnern zur Entwicklung zukunftsfähiger Versicherungslösungen.

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