Beim Krankenversicherungsschutz im europäischen Ausland herrscht immer wieder Unklarheit. In 27 EU-Staaten und darüber hinaus in Island, Lichtenstein, Norwegen und der Schweiz sind gesetzlich Versicherte zwar über die Europäische Krankenversicherungskarte (EHIC) versichert, allerdings nur sehr unzureichend. Leistungsumfang und Leistungsdauer richten sich nach den Rechtsvorschriften des Gastlandes. Auch akzeptieren nicht alle ausländischen Ärzte die Europäische Krankenversicherungskarte. Ihre touristischen Patienten werden dann ungewollt zu Privatpatienten. Die Behandlungskosten müssen noch am Urlaubsort beglichen werden. Für die Behandlung erstattet die Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) später aber nur den Vertragssatz des Reiselandes. Den Restbetrag muss der Reisende dann allein tragen. Wer stationär in ein Krankenhaus aufgenommen werden muss, ist über die EHIC prinzipiell nicht versichert.

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Rücktransport aus dem Urlaubsgebiet

Gänzlich ohne Versicherungsschutz sind GKV-Versicherte außerhalb des europäischen Wirtschaftsraumes. Ob für die ambulante ärztliche Behandlung, im Krankenhaus oder für Medikamente: alle Kosten trägt der Patient.

Spätestens wenn es um den Rücktransport aus dem Urlaubsgebiet nach Hause geht, wird die Bedeutung einer Auslandsreise-Krankenversicherung klar: Sie übernimmt Kosten, die zwischen 10.000 und 70.000 Euro für einen Ambulanzflug zu Buche schlagen können. Für viele Menschen ist das existenzbedrohend. „Vor diesem Hintergrund ist der Abschluss einer Jahresauslandsreise-Krankenversicherung für Familien zum Preis von zwei Kinokarten eine vernünftige Entscheidung“, sagt Ulrich Hülsmann von der HanseMerkur.

Gut versorgt im Ausland

Verbraucherschützer raten dringend zu einer Auslandskrankenversicherung. Ob Unfall oder schwere Erkrankung, immer wenn die Gesundheit in Gefahr ist, können im Ausland schnell hohe Kosten entstehen. Diese belasten die Angehörigen dann zusätzlich. „Vor allem in nichteuropäischen Ländern sind die Behandlungskosten sehr viel höher als in Deutschland und die gesetzliche Krankenversicherung zahlt hier nicht. Bereits ein Beinbruch kann teuer werden“, erklärt Ulrich Hülsmann. Wird ein Rücktransport nach Deutschland notwendig, kommt zu den Sorgen um die Genesung noch ein finanzielles Risiko hinzu, das vermeidbar ist. Schnell sind Beträge von 100.000 Euro und mehr erreicht.

Entspannte Vorfreude

Dank Frühbucherpreis ist die Reise noch einmal günstiger geworden als gedacht. Doch zwischen Buchung und Reisebeginn kann viel passieren, sei es nun ein Unfall oder eine schwere Erkrankung der Großeltern. Deswegen sollte sich jeder überlegen, ob es für ihn und die Familie sinnvoll ist, eine Reiserücktrittsversicherung (RRV) abzuschließen. „Bei relativ hohen Reisepreisen, bei Reisen mit Kindern, einer längeren Reisedauer und einem langen Zeitraum zwischen Reisebuchung und Reisebeginn kann sich dies – je nach Stornokosten – schnell lohnen“, fügt Ulrich Hülsmann hinzu. Diese können je nach Reiseart und -anbieter auch schon lange vor Reisebeginn sehr hoch sein, eine RRV ist dann angeraten.

Auch wenn die reisende Person bei sich selbst kein Risiko für eine Erkrankung sieht, sollte sie an eine Reiserücktrittsversicherung denken. Denn eine Reise kann beispielsweise auch storniert werden, wenn etwa eine sogenannte Risikoperson – z. B. Angehörige, Lebenspartner – oder auch zur Reise angemeldete Katzen und Hunde unerwartet und schwer erkranken, der Arbeitsplatz verloren wurde oder eine Schwangerschaft eintritt. Am sichersten ist die Kombination mit einer Reiseabbruch-Versicherung. Der Versicherungsschutz der RRV endet mit Antritt der Reise, danach bietet die Urlaubsgarantie Versicherungsschutz bis zum Ende des Urlaubs.

Allein reisen: Internationaler Schüleraustausch

Die Welt wird immer kleiner, junge Leute wollen in andere Kulturen eintauchen und ihre sprachliche Kompetenz verbessern. Was gibt es da besseres als Bildungs- und Erlebnisreise miteinander zu verbinden und einen Schüleraustausch zu machen? Monatelang plant die Familie so einen Aufenthalt, die Schüler sind gespannt auf die neuen Erfahrungen.

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Doch bei aller Vorfreude müssen die Jugendlichen und ihre Eltern auch an die mit einem solchen Abenteuer verbundenen Risiken denken. Was, wenn sie erkranken oder bei einem Unfall verletzt werden? Eine leistungsstarke Auslandsreise-Krankenversicherung ist die Grundlage für die Absicherung, Bausteine wie beispielweise Haftpflicht-, Unfall-, Notfall- und Reisegepäckversicherungen sollten hinzugewählt werden können.