Wie die Industrie- und Handelskammer IHK Schwaben mitteilt, manipulieren Online-Kriminelle vermehrt Telefonanlagen von Unternehmen. Dies sei auch im Raum Augsburg geschehen, so die IHK. Beim sogenannten Telefon-Hacking werden teure Anrufweiterleitungen auf Kosten der Anschlussinhaber eingerichtet und dabei tausende Euro vertelefoniert.

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Nach Angaben der IHK Schwaben sind hauptsächlich mittelständische Familienunternehmen ins Fadenkreuz der Betrüger geraten. Der Trick, den sie anwenden, ist simpel. Die Hacker wählen, vorzugsweise am Wochenende oder in Randzeiten das Unternehmen an, warten, bis sie zum Anrufbeantworter durchgestellt werden und dringen hier mittels einer PIN in die Einstellung der Telefonanlage ein.

Telefon-Hacking mit Standard-PIN-Falle

Meist wird den Banditen ihr Handeln leicht gemacht. Mit der werksseitig eingestellten Standard-PIN haben sie nämlich meist den richtigen Schlüssel in der Hand. „Einmal im System, wird eine teure Anrufweiterleitung in ein entferntes Land wie Gambia, Simbabwe oder Sierra Leone eingerichtet", warnt die Kammer.

Anschließend vertelefoniere ein Wählautomat hunderte von Anrufen auf Rechnung des Unternehmens. Oft fallen die Unregelmäßigkeiten erst Tage oder Wochen später auf. Nämlich dann, wenn die Rechnung des Telefonanbieters eintrifft. Um sich vor dieser Masche zu schützen, sollte unbedingt die Standard-PIN geändert werden.

Außerdem kann darüber nachgedacht werden, generell Mehrwertnummern und Telefonate ins Ausland zu sperren oder Auslandstelefonate nur für bestimmte Ländervorwahlen zu begrenzen. „Kontrollieren Sie Ihre Einzelverbindungsachweise“ und „vereinbaren Sie ein Kostenlimit mit Ihrem Provider“, lauten zwei weitere Tipps der IHK.

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Unser Gastautor Umar Choudhry arbeitet als freier Journalist und betreibt den Versicherungsblog assekuranz-zeitung.de

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