Nach Ende des Franken-Euro-Mindestkurses haben nun viele deutsche Städte und Kreise ein Problem. Sie haben Kredite in Schweizer Franken aufgenommen und wurden auch in andere, an den Franken gekoppelte Derivatgeschäfte gelockt.

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Aber auch deutsche Bankkunden sind mehr als bislang vermutet betroffen. Dies geht aus einem Bericht der Süddeutschen Zeitung hervor. In den Jahren vor der Euro-Krise haben demnach alleine die Volks- und Raiffeisenbanken mehr als 30.000 Fremdwährungskredite vergeben. Die häufigste Währung bei diesen Fremdwährungskrediten ist der Schweizer Franken.

Gesamtschaden von bis zu einer Milliarde Euro

In dem Bericht der SZ heißt es weiter, dass 2011 die Kredite auf dem Höhepunkt der Entwicklung ein Volumen von 7,1 Milliarden Euro erreicht hätten. Je nach Wechselkurs umgerechnet, haben die Kunden durchschnittlich 150.000 Euro aufgenommen. Im Schweizer Grenzgebiet wurden offenbar proportional viele Kredite vergeben. So zählte allein die Volksbank Konstanz rund 500 Betroffene.

Nur sehr grob lässt sich dabei der Gesamtschaden für die Kunden kalkulieren. Bei rund sechs Milliarden Euro soll der Umfang der Fremdwährungskredite zuletzt gelegen haben. Vier bis 5 Milliarden davon beruhen schätzungsweise auf Schweizer Franken. Nach dem aktuellen Kurssturz könnten die Belastungen bei einer Milliarde Euro liegen. Nach der Abkoppelung vom Euro verteuerten sich die Franken und damit die Darlehen zuletzt um etwa 20 Prozent.

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Immobilienfinanzierungen problematisch

Zum Desaster könnten die in Franken vergebenen Kredite nun für private Hausbauer und Immobilienkäufer werden. Sie haben mit dem Kredit, dessen Vorteil in der günstigeren Finanzierung liegen sollte, ihre Häuser finanziert. Und werden deutlich höhere Beträge zurückzahlen müssen.

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