Laut Statistischem Bundesamt (Destatis) ist der Juli der Monat mit den meisten Verkehrstoten: 2013 waren es 374, ein Jahr zuvor 369. Zum Vergleich: Im Januar gab es in diesen Jahren 208 bzw. 264 getötete Unfallopfer.

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Auch die bisherige Statistik für 2014 zeigt, dass sonniges Wetter durchaus dazu beiträgt, dass mehr Personen im Straßenverkehr zu Schaden kommen. So starben im April dieses Jahres 301 Menschen auf deutschen Straßen. Das war gut ein Viertel mehr als noch ein Jahr zuvor. Als eine Begründung für diesen Anstieg geben die Statistiker das besonders sonnige und trockene Wetter im April an.

Insgesamt meldete die Polizei im April 2014 rund 197.500 Verkehrsunfälle und damit 4,5 Prozent mehr als im entsprechenden Vorjahresmonat. Dabei stieg vor allem die Zahl der Unfälle mit Personenschaden (+ 11,8 Prozent auf 24.600). Aber auch die Zahl der Unfälle, bei denen es beim Blechschaden blieb, stieg um 3,5 Prozent auf 172.900.

Warum schönes Wetter Verkehrsunfälle begünstigt

Viele Autofahrer erliegen dem Trugschluss, dass sonniges Sommerwetter kein erhöhtes Unfallrisiko darstellt: Schließlich ist die Sicht klar und die Fahrbahn trocken. Doch offenbar ist große Hitze sogar gefährlicher für Autofahrer als mieses Winterwetter.

Laut einer Untersuchung des österreichischen Verkehrsclubs ARBÖ steigt die Zahl der Unfälle an sehr heißen Tagen an. Grund: Bei Hitze sinkt die Konzentration und Aufmerksamkeit, gleichzeitig steigt das Stress- und Aggressionspotential. Egal ob man auf der Autobahn unterwegs ist oder abseits die ruhigere Landstraße nutzt, wo statistisch gesehen die meisten Unfälle passieren.

Deshalb heißt es auch bei Hitze einen kühlen Kopf zu bewahren, viel zu trinken und für lange Fahrten die kühleren Morgen- oder Abendstunden zu nutzen. Ebenso wichtig sind regelmäßige Pausen im Schatten.

2013 war unfallreichstes Jahr seit 1991

Ganz unabhängig vom Wetter macht die jetzt mit endgültigen Ergebnissen vorliegende Unfallstatistik für 2013 Grund zur Sorge. Denn das Vorjahr war das unfallreichste Jahr seit 1991. Insgesamt registrierte die Polizei 2,4 Millionen Unfälle und damit 0,5 Prozent mehr als 2012.

Es gibt aber auch positive Fakten: Die Zahl der Unfälle mit Todesfolge war 2013 so niedrig wie noch nie seit Beginn der Erhebung im Jahr 1953. Insgesamt starben 3.339 Menschen infolge eines Verkehrsunfalls, das waren 261 Personen oder 7,3 Prozent weniger als im Jahr davor. Auch die Zahl der Unfallverletzten sank. So gab es ein Minus von 3,4 Prozent bei den Schwer- und einen Rückgang von 2,5 Prozent bei den Leichtverletzten.

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Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) machte für die steigenden Unfallzahlen die zunehmende „Aggression und Ablenkung“ verantwortlich. Welche Rolle Hektik im Straßenverkehr, Smartphones oder die Überflutung mit moderner Bordelektronik spielen, soll nun eine Studie des Bundesverkehrsministeriums klären.

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