Aktien sind von Unternehmen in der Rechtsform einer Aktiengesellschaft (AG) ausgegebene Wertpapiere. Sie dienen der Beschaffung von Eigenkapital und verleihen den Aktionären bestimmte Rechte, wie im Aktiengesetz festgelegt. Mit dem Erwerb einer Aktie wird der Käufer Miteigentümer des Unternehmens und erhält einen entsprechenden Anteil am Grundkapital.
Rechte eines Aktionärs
Der Besitz von Aktien verleiht dem Aktionär verschiedene Rechte, die in drei Kategorien unterteilt werden können:
1. Verwaltungsrechte
- Teilnahme an der Hauptversammlung: Aktionäre können an der jährlichen Hauptversammlung des Unternehmens teilnehmen.
- Stimmrecht: Sie haben das Recht, über wichtige Unternehmensentscheidungen abzustimmen.
- Auskunftsrecht: Der Vorstand ist verpflichtet, Fragen der Aktionäre in der Hauptversammlung zu beantworten.
- Antragsrecht: Aktionäre können Anträge stellen und Beschlüsse anfechten.
2. Vermögensrechte
- Dividendenanspruch: Aktionäre haben Anspruch auf einen Anteil am Bilanzgewinn in Form von Dividenden.
- Liquidationserlös: Im Falle einer Auflösung des Unternehmens erhalten Aktionäre einen Anteil am verbleibenden Vermögen.
3. Bezugsrechte
- Bezug neuer Aktien: Bei Kapitalerhöhungen haben bestehende Aktionäre das Recht, neue Aktien zu erwerben.
- Berichtigungsaktien: Aktionäre können an Gratisaktienprogrammen teilnehmen, die aus Gesellschaftsreserven finanziert werden.
Merkmale von Aktien
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Verbriefung
- Aktien können als physische Urkunden (effektive Stücke) ausgegeben werden oder in Form von Globalurkunden bestehen, die nur depottechnisch verbucht werden.
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Gestaltungsformen
- Übertragbarkeit: Aktien können als Inhaber-, Namens- oder vinkulierte Namenspapiere ausgestaltet sein.
- Emissionszeitpunkt: Es wird zwischen alten und neuen (jungen) Aktien unterschieden.
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Stimmrechte
- Stammaktien: Verleihen alle im Aktienrecht festgelegten Rechte, einschließlich des Stimmrechts.
- Vorzugsaktien: Verzicht auf das Stimmrecht zugunsten einer bevorzugten Dividendenzahlung.
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Nominal- und Stückaktien
- Nennwertaktien: Lauten auf einen festen Geldbetrag und geben den Anteil am Grundkapital an.
- Stückaktien: Bezeichnen eine bestimmte Anzahl von Anteilen; die Beteiligungsquote ergibt sich aus der Relation der gehaltenen Aktien zur Gesamtzahl.
Aktien und Börsenhandel
Aktien können von den ausgebenden Unternehmen an der Börse gelistet werden, wodurch sie öffentlich gehandelt werden können. Der Börsenhandel ermöglicht es Anlegern, Aktien zu kaufen und zu verkaufen, wodurch Liquidität geschaffen wird.
Chancen und Risiken
- Chancen: Aktienkapital gehört zum Eigenkapital des Unternehmens und ermöglicht es Anlegern, an positiven Entwicklungen des Unternehmens zu partizipieren.
- Risiken: Aktionäre tragen das volle Risiko von Unternehmensverlusten und können bei Insolvenz einen Totalverlust erleiden.
Vorteile des Aktienerwerbs
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Kapitalbeteiligung
Aktionäre werden Miteigentümer des Unternehmens und profitieren von dessen Wertsteigerung. -
Dividendenzahlungen
Regelmäßige Ausschüttungen können eine stabile Einnahmequelle darstellen. -
Mitbestimmungsrecht
Aktionäre können aktiv an Unternehmensentscheidungen teilhaben.
FAQ zu Aktien
1. Was sind Aktien?
Aktien sind Wertpapiere, die einen Anteil am Grundkapital eines Unternehmens verbriefen.
2. Welche Rechte haben Aktionäre?
Aktionäre haben Verwaltungsrechte (z. B. Stimmrecht), Vermögensrechte (z. B. Dividenden) und Bezugsrechte (z. B. auf neue Aktien).
3. Welche Arten von Aktien gibt es?
Es gibt Stamm- und Vorzugsaktien, Nennwert- und Stückaktien sowie Inhaber- und Namenspapiere.
4. Was sind die Risiken von Aktien?
Das Hauptrisiko ist der Totalverlust bei einer Insolvenz des Unternehmens.
5. Wie unterscheiden sich Stammaktien von Vorzugsaktien?
Stammaktien haben ein Stimmrecht, während Vorzugsaktien auf das Stimmrecht verzichten, dafür aber eine bevorzugte Dividende bieten.