Die Rücksendung von Waren in Online-Shops ist ab Juni 2014 nicht mehr kostenfrei. Innerhalb der ersten 14 Tage konnten Käufer bisher Waren mit einem Wert von über 40 Euro, ohne Angabe von Gründen, kostenlos zurücksenden. Dies war im Widerrufsrecht im Rahmen des Fernabsatzgesetzes geregelt.

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Ab Juni 2014 neues Widerrufsrecht

Mit der neuen Regelung ab Juni 2014, die in der vergangenen Woche vom Bundestag beschlossen wurde, will man für Verbraucher einen einheitlichen Rechtsrahmen zu schaffen. So soll zudem mehr Sicherheit beim Kauf im Internet geboten werden. Betreiber von Online-Shops können dann selbst entscheiden, ob und welche Kosten dann vom Käufer übernommen werden.

Bei einer Umfrage des Ibi Research-Instituts an der Uni Regensburg gaben 75 Prozent aller befragten Online-Shopbetreiber an die Kosten künftig an die Kundschaft weitergeben zu wollen.

Retourenquote wird durch kostenpflichtige Rücksendungen sinken

Einhergehend mit dem neuen Widerrufsrecht wird sich auch der Markt bereinigen. Zum einen könnte sich die neue Regelung bei Onlineshops mit einer hohen Retourenquote positiv auswirken. Speziell Shops mit Bekleidungsangeboten kämpfen mit vielen Rücksendungen und den entsprechenden Kosten.

Zum anderen wird dadurch der Wettbewerb vermeintlich angeheizt. Denn indirekt wird dadurch das Kaufverhalten der Verbraucher geändert. Kunden werden dadurch in Zukunft verstärkt nach Angeboten mit kostenfreier Rücksendungsmöglichkeit suchen. Ob dies gut für den Markt ist, bleibt abzuwarten. Während kleine Unternehmen im ersten Augenblick froh über die Kostenbremse bei Rücksendungen sind, könnte sich genau für diese kleinen Shops die Geschichte zum Boomerang entwickeln - nämlich dann, wenn immer weniger Käufer waren bestellen.

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Für die Globalplayer der Branche könnte die neue Regelung jedoch für einen kräftigen Gewinnsprung sorgen. Denn sie können sich auch weiterhin kostenfreie Rücksendungen leisten, setzen sich damit vom Wettbewerb ab und fischen den Umsatz der kleineren Unternehmen mit ab.

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