Noch konnte kein Zusammenhang zwischen einen Vorstandsmitglied und den Manipulationen um Libor und Euribor hergestellt werden und in der Tat könnte der alleinige Grund für die Motivation der Banker die hohen Boni sein, die sich meist sogar im zweistelligen Bereich bewegen.

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Die Versuchung ist einfach zu groß, durch Markmanipulationen den eigenen Bonustopf zu vergrößern. So geschehen im aktuellen Euribor-Skandal, denn der betroffene Banker hatte auf eine Vergrößerung der Differenz zwischen Euribor-Zinssätzen gewettet und diese durch Falschmeldungen zu seinen Gunsten beeinflusst. Diese Vorgehensweise muss zumindest bei einigen Bänkern bekannt gewesen sein, anders ist die Verbreitung um den ganzen Globus nur schwer zu erklären.

Profitiert hat von den Manipulationen auch die Deutsche Bank, denn Banker haben mit ihrem Erfolg auch die Gewinne des Bankhauses erheblich gesteigert. Ein System, das nur alleine auf Gewinnmaximierung setzt und die Mittel nicht in Frage stellt, ist jedoch problematisch. Das belastet jetzt auch die Vorstände der Deutschen Bank, die den Erfolg ja scheinbar einfach akzeptiert haben. Anshu Jain selbst war zum dem Zeitpunkt verantwortlich für den Wertpapierhandel - ihm hätten die Spekulationen des Bankers auffallen können.

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Die Frage nach der richtigen Bonus-Vergütung muss sich letztendlich aber nicht nur die Deutsche Bank stellen. Das System der hohen Boni ist zur Zeit internationaler Standard und sicher auch ein Grund für die extremen Gewinne der Geldhäuser in der Vergangenheit. Wirklich helfen wird nur eine bessere Überwachung der Banken durch die Aufsichtsbehörden. Die BaFin selbst hatte erst kürzlich eine Reform von Libor und Euribor gefordert, sicher auch ein wichtiger Schritt, um Vertrauen wieder zu gewinnen.

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