Das Abwerten auf AA wurde bereits vom Markt antizipiert, gleichzeitig sorgen die Turbulenzen an den Aktienmärkten sowie die erhöhten Konjunkturrisiken für eine erhöhte Nachfrage nach Rentenpapieren. Utermann geht nicht davon aus, dass institutionelle Anleger wegen der Veränderung des Ratings kurzfristig ihre Allokation ändern müssten. Langfristig sei nicht auszuschließen, dass Anlagerichtlinien in Ermangelung einer echten Alternative zu US-Treasuries an das geänderte Rating angepasst werden und die USA ihre Schuldenproblematik über höhere Inflation lösen.
„Im Vergleich zum Währungsrisiko des US-Dollar können Anleger das Bonitätsrisiko der USA vernachlässigen“, sagt Utermann.

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Beschleunigung in der Eurozone

Im Zusammenhang der Abwertung des US-Ratings könnten auch die AAA- Ratings einiger europäischer Länder wie beispielsweise Frankreich ins Augenmerk der Marktakteure geraten. Eine Veränderung des Ratings würde sich auf die Finanzierungsoptionen des europäischen Stabilitätsmechanismus EFSF auswirken. „Auf Basis der Beschlüsse des EU-Gipfels Ende Juli muss der europäische Stabilisierungsmechanismus möglichst schnell seine Arbeit aufnehmen. Die Marktlage wird den Übergang zu einer Transferunion in der Eurozone beschleunigen“, sagt Utermann.

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