Untersucht wurden im Prime Standard der Deutschen Börse notierten Unternehmen, die dort seit mindestens fünf Jahren gelistet sind. Aktiengesellschaften, die lediglich im unteren Segment, dem General Standard oder gar im Freiverkehr des Entry Standard aktiv sind, wurden nicht in die Analyse einbezogen.
„Diese Firmen erfüllen die erhöhten Transparenzanforderungen nicht und sind damit gerade für defensiv orientierte Privatanleger kaum geeignet“, so DSW-Hauptgeschäftsführer Hocker.

Insgesamt wurden 287 Unternehmen untersucht. Analysiert wurde die reine Kursperformance der Aktien. Dividenden und andere Sonderzahlungen wurden nicht in die Berechnung mit einbezogen. Die Kursentwicklung der Unternehmen wurde in drei Zeiträumen beobachtet, über ein Jahr, drei Jahre und über fünf Jahre. Basis für die Bewertung waren jeweils die Schlusskurse des letzten Handelstages im Jahr. Die erzielten Kursgewinne oder –verluste wurden in Punkte umgerechnet und flossen mit festgelegten Gewichten in die Gesamtnote ein.

„Da private Aktionäre grundsätzlich in längeren Zeiträumen denken sollten und wir jedem Privatanleger einen Zeithorizont von mehreren Jahren als Erfolgsrezept anraten können, haben wir die längeren Zeiträume höher gewichtet“, so der DSW-Hauptgeschäftsführer.
Einmalige Ausrutscher bei ansonsten intakten Geschäftsmodellen können dadurch ausgleichen werden.

Insgesamt fällt das Fazit in diesem Jahr sehr durchwachsen aus. Zwar finden sich in diesem Jahr deutlich weniger Unternehmen aus der DAX-Familie auf dem Negativindex.
Mit der Commerzbank ist nur ein einziger DAX- Wert auf der Flop-Liste verzeichnet, dazu fünf MDAX-Titel, vier SDAX- und drei TecDax-Werte. Problematisch ist allerdings die hohe Zahl von „Wiederholungstätern“ gerade in den oberen Rängen: „Viele Firmen und deren Manager scheinen nicht in der Lage zu sein, dazuzulernen und das Ruder nachhaltig herumzureißen“, so Hocker.

Den unrühmlichen ersten Platz belegt erneut die Schweizer Corporate Equity AG. Das Unternehmen war ehemals als „Fantastic AG“ gelistet, es hat sich sinnigerweise umbenannt.
Denn die Entwicklung ist alles andere als fantasisch: Wer in dem Unternehmen, das nach eigenen Angaben ein „Spezialist für Direktbeteiligungen in Private Equity Gesellschaften“ ist, vor fünf Jahren 10000 Euro investierte, der besitzt aktuell noch 80 Euro.

Ähnlich massiven Verluste müssen auch Investoren verkraften, die Tria IT-Anteile halten. Das Unternehmen, das sich als „technologisch führender Partner für IT-Lösungen sieht“, scheint dies seinen Kunden kaum vermitteln zu können.
Seit Jahren steht Tria IT ganz oben auf der DSW-Negativ-Liste; in diesem Jahr auf Platz zwei.
Die Analyse zeigt deutlich, wie schlecht viele Unternehmen auch langfristig abschneiden.
Das bedeutet jedoch nicht, dass ein Wert, der sich einmal auf der Liste befindet, für Privatanleger absolut tabu sein sollte: „Eine Investition in ein Unternehmen, das sich auf der Liste befindet, kann durchaus sinnvoll sein. Schließlich wird gerade mit Turnaround-Kandidaten viel Geld verdient. Entscheidend ist, diese Kandidaten herauszufiltern. Deshalb müssen Anleger sehr genau hinschauen“, so der DSW-Hauptgeschäftsführer.

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