Der Rückversicherer blickt auf mit Freude auf sein laufendes Strategieprogramm Ambition 2025. Denn dieses wird voraussichtlich in allen Punkten übertroffen, sowohl finanziell als auch nichtfinanziell. Das Konzernergebnis hat sich in den vergangenen Jahren massiv verbessert. Stand im Jahr 2020 noch ein Gewinn von 1,2 Milliarden Euro, werde für 2025 ein Plus von 6 Milliarden Euro erwartet.

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„Munich Re ist wirtschaftlich so stark wie nie zuvor. Wir erzielen Jahr für Jahr Rekordergebnisse und werden voraussichtlich alle finanziellen und nichtfinanziellen Ziele der auslaufenden Ambition 2025 übertreffen. Unser Konzernergebnis ist dank der zunehmenden Diversifizierung der Ertragstreiber noch stabiler geworden“, erklärt Vorstandschef Joachim Wenning.

Mit der neuen Ambition 2030 setzt die Munich Re nun deutlich höhere Ziele. Die Devise lautet: Outpeak, Outpace, Outperform. Kurz zusammengefasst will sich das Unternehmen auf seine Kernkompetenz bei den Underwriting- und Investmententscheidungen konzentrieren. Denn dies seien die Grundlagen des Geschäftserfolgs. Parallel dazu soll die Organisation auf Effizienz, Schnelligkeit und Agilität getrimmt werden, um die führende Position und die Eigenkapitalrendite auszubauen.

Das Gewinnziel für 2026 liegt bei 6,3 Milliarden Euro, der Versicherungsumsatz soll im selben Jahr auf 64 Milliarden Euro steigen. Bis 2030 soll die Eigenkapitalrendite dauerhaft über 18 Prozent liegen, der Gewinn je Aktie jährlich um mehr als acht Prozent steigen, die Gesamtausschüttungsquote über 80 Prozent betragen und die Solvenzquote stabil oberhalb von 200 Prozent bleiben.

„Wir wollen noch höher hinaus in jeder Hinsicht, um 2030 an der Spitze des Wettbewerbs zu stehen. Hierfür werden wir Geschäft in allen Segmenten profitabel ausbauen. Unsere Aktionäre werden wir noch stärker an den erwirtschafteten Ergebnissen beteiligen. Unseren Kunden stehen wir dank unserer Kapitalstärke konsistent über Marktzyklen hinweg zur Seite. Der Abbau interner Komplexität und die Kombination unseres marktführenden Knowhows mit künstlicher Intelligenz machen uns zudem schneller. Unsere Mitarbeiter und die Gesellschaft profitieren in vielfältiger Weise von einem globalen, modernen und innovativen Unternehmen", betont Christoph Jurecka, Finanzvorstand & designierter Vorsitzender des Vorstands.

Diversifiziertes Geschäftsmodell als strategischer Schlüssel

Ein zentrales Element der Ambition 2030 ist die breite geschäftliche Aufstellung. Die vier großen Säulen Ergo, Rückversicherung Schaden/Unfall, Rückversicherung Leben/Gesundheit sowie Global Specialty Insurance sollen zunehmend gleichmäßiger zum Ergebnis beitragen. Bis 2030 soll der Anteil der weniger zyklischen Bereiche am Gesamtertrag von heute etwa 50 Prozent auf rund 60 Prozent steigen und damit die Schwankungen im Naturkatastrophengeschäft abfedern.

Der Erstversicherer Ergo soll bis 2030 eine Eigenkapitalrendite von über 18 Prozent erzielen. Das Unternehmen aus Düsseldorf setzt dafür auf Produktmodernisierung, mehr KI-gestützte Prozesse und strenge Kostendisziplin. Der Versicherungsumsatz soll auf 26 bis 30 Milliarden Euro steigen. Besonders stark wachsen soll das internationale Geschäft, das bis 2030 einen höheren Ergebnisbeitrag liefern soll als ERGO Deutschland.

Auch die Rückversicherung setzt auf profitables Wachstum. Im Schaden/Unfall-Geschäft sieht sich Munich Re gut für ein wettbewerbsintensiveres Marktumfeld gerüstet und peilt weiterhin die höchste Profitabilität im Branchenvergleich an. Das Leben/Gesundheit-Geschäft hingegen soll überproportional wachsen – etwa durch biometrische Risiken, Langlebigkeitslösungen und internationale Großtransaktionen von Lebensbeständen.

KI, Effizienz und Investmentstrategie als Hebel

Die Munich Re plant, ihre Organisation deutlich zu verschlanken und jährlich wiederkehrende Einsparungen von rund 600 Millionen Euro zu realisieren. Besonders die Kapitalanlage soll von KI und optimierten Strukturen profitieren: Die Rendite soll bis 2030 auf 3,4 bis 3,8 Prozent steigen. Alternative Anlagen und eine engere Verzahnung von MEAG mit externen Asset-Managern sind hierfür zentrale Hebel.

Auch nichtfinanzielle Ziele sollen messbar vorangetrieben werden. Der Rückversicherer will das Netto-Null-Ziel im Versicherungs- und Investmentportfolio bis 2050 beibehalten, aber zentrale Zwischenziele beschleunigen. Dazu gehöre ein vorgezogener Ausstieg aus der thermischen Kohle in den Kapitalanlagen bis 2030. Zudem sollen neue Diversity-, Equity- & Inclusion-Ziele weltweit umgesetzt werden.