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Die Munich Re hat die Geschäftszahlen für das dritte Quartal 2025 vorgelegt und verzeichnet einen deutlichen Ergebnisanstieg. Der Konzerngewinn kletterte im Quartal auf 1.997 Millionen Euro, nach 907 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. In den ersten neun Monaten ergibt sich damit ein Konzerngewinn von 5.176 Millionen Euro, ein Plus gegenüber den 4.623 Millionen Euro aus dem Vorjahr. Trotz rückläufiger Beitragseinnahmen sieht sich der Rückversicherer auf sehr gutem Weg, das jährliche Gewinnziel von sechs Milliarden Euro zu erreichen.

Das operative Ergebnis verdreifachte sich nahezu und erreichte 3.036 Millionen Euro. Gleichzeitig verbesserte sich das versicherungstechnische Gesamtergebnis erheblich auf 2.822 Millionen Euro. Belastend wirkten dagegen negative Währungseffekte in Höhe von –189 Millionen Euro, bedingt durch einen schwächeren US-Dollar.

Der Versicherungsumsatz ging dagegen zurück: Im dritten Quartal sank er auf 14.575 Millionen Euro, vor allem aufgrund negativer Wechselkurseffekte und bewusst beendeter, nicht mehr ausreichend profitabler Verträge. Die Kapitalbasis des Konzerns bleibt stabil. Das Eigenkapital lag zum Quartalsende bei 32.414 Millionen Euro, leicht unter dem Jahresbeginn, was laut Unternehmen vor allem auf Aktienrückkäufe und Ausschüttungen zurückzuführen ist. Die Solvabilitätsquote stieg dennoch auf 293 Prozent und liegt damit weiterhin deutlich oberhalb des Zielkorridors.

„Munich Re hat im dritten Quartal ein hohes Konzernergebnis von knapp 2 Milliarden Euro eingefahren. Wir sind damit voll auf Kurs, unser Jahresziel von 6 Milliarden Euro zu erreichen. Hauptgrund für das hervorragende Quartalsergebnis waren neben einer insgesamt guten operativen Entwicklung die exzellenten Schaden-Kosten-Quoten in der Rückversicherung Schaden/Unfall und bei Global Specialty Insurance. Diese spiegeln eine unterdurchschnittliche Großschadenbelastung wider. Zusammen mit der exzellenten Ergebnisentwicklung bei Ergo und einem hohen Kapitalanlageergebnis konnten wir so ein etwas schwächeres Quartal in der Lebensrückversicherung und Währungsverluste deutlich überkompensieren. Unsere Diversifizierungsstrategie wirkt.", sagt Christoph Jurecka, Finanzvorstand.

Rückversicherung bleibt stark

Das Geschäftsfeld Rückversicherung war im dritten Quartal erneut der stärkste Ergebnistreiber. Die Munich Re weist Global Specialty Insurance erstmals separat aus, nachdem das Segment zuvor der Schaden-/Unfall-Rückversicherung zugerechnet wurde. Insgesamt erreichte die Rückversicherung ein Ergebnis von 1.693 Millionen Euro, mehr als doppelt so viel wie im Vorjahr. Das operative Ergebnis lag bei 2.477 Millionen Euro, während der Versicherungsumsatz auf 9.262 Millionen Euro zurückging. Das versicherungstechnische Gesamtergebnis verdoppelte sich auf 2.190 Millionen Euro.

Besonders auffällig war die Entwicklung in der Schaden-/Unfall-Rückversicherung. Hier stieg das Segmentergebnis auf 1.187 Millionen Euro, nach lediglich 263 Millionen Euro im Vorjahr. Entscheidender Faktor war die außergewöhnlich niedrige Großschadenbelastung, die bei nur 118 Millionen Euro lag. Dies entspricht lediglich 2,9 Prozent der Versicherungsumsätze – weit unterhalb der erwarteten 17 Prozent. Die Schaden-Kosten-Quote verbesserte sich entsprechend deutlich auf 62,7 Prozent.

Auch das neue Segment Global Specialty Insurance legte deutlich zu und erzielte ein Ergebnis von 221 Millionen Euro, nach nur 22 Millionen Euro im Vorjahr. Die Schaden-Kosten-Quote sank auf 82,8 Prozent, ebenfalls begünstigt durch eine geringere Großschadenbelastung von nur 59 Millionen Euro, nach 273 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. In der Rückversicherung Leben/Gesundheit zeigte sich hingegen ein gegenteiliges Bild. Das versicherungstechnische Gesamtergebnis sank auf 314 Millionen Euro, das Segmentergebnis auf 286 Millionen Euro. Der Rückgang resultierte laut Unternehmensangaben aus einem ungünstigen Schadenverlauf, der jedoch im Rahmen der üblichen Volatilität liege.

Munich Re-Zahlen auf einen Blick

  • Konzernergebnis steigt deutlich: 5.176 Millionen Euro (Vorjahr: 4.623 Millionen Euro)
  • Versicherungsumsatz geht zurück: 45.162 Millionen Euro (Vorjahr: 45.510 Millionen Euro)
  • Operatives Ergebnis legt stark zu: 3.036 Millionen Euro (Vorjahr: 1.161 Millionen Euro)
  • Solvency-II-Quote steigt auf: 293 Prozent (31.12.2024: 287 Prozent)
  • Jahresausblick: Ziel bleibt 6 Milliarden Euro Konzerngewinn

Das Geschäftsfeld Ergo trug ebenfalls deutlich zum Gesamtergebnis bei. Im dritten Quartal wurde ein Ergebnis von 304 Millionen Euro erzielt, nach 141 Millionen Euro im Vorjahr. Für die ersten neun Monate ergibt sich ein Beitrag von 796 Millionen Euro. Einmaleffekte wirkten positiv in Höhe von rund 50 Millionen Euro. Besonders stark entwickelte sich ERGO International, wo das Segmentergebnis auf 324 Millionen Euro stieg. Das Kapitalanlageergebnis profitierte hier von der vollständigen Übernahme des US-Versicherers Next Insurance.

Das Kapitalanlageergebnis lag im dritten Quartal bei 2.385 Millionen Euro, nach 2.091 Millionen Euro im Vorjahr. Die laufende Rendite betrug 3,6 Prozent, die Gesamtanlageperformance 4,1 Prozent. Gewinne aus Abgängen beliefen sich auf 337 Millionen Euro, unterstützt durch Bewertungsgewinne insbesondere bei Aktien.

Munich Re bestätigt das Jahresziel von 6 Milliarden Euro Gewinn. Die Erwartungen beim Versicherungsumsatz werden dagegen angepasst: Für das Gesamtjahr werden nun 61 Milliarden Euro erwartet, statt zuvor 62 Milliarden Euro. Gleichzeitig senkt das Unternehmen die erwartete Schaden-Kosten-Quote im Schaden-/Unfallgeschäft auf rund 74 Prozent, statt zuvor 79 Prozent.