Die Deutschen sind reformbereit. Aber: Nicht um jeden Preis. Der Altersvorsorge-Report 2025 zeigt, dass Reformen in der Altersvorsorge vor allem dann Akzeptanz finden, wenn sie einen konkreten, persönlichen Mehrwert bieten. Maßnahmen, die als reine Belastung empfunden werden, lehnen die meisten dagegen entschieden ab.

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78 Prozent der Befragten sprechen sich gegen eine Erhöhung des Renteneintrittsalters aus und das quer durch alle Alters- und Einkommensgruppen. Dagegen steigt die Zustimmung deutlich, wenn Reformen Anreize statt Zwang schaffen.

Frühstarterrente überzeugt durch greifbaren Nutzen

Besonders positiv wird die geplante Frühstarterrente bewertet: 60 Prozent der Bevölkerung befürworten das Modell, bei dem der Staat ab dem sechsten Lebensjahr bis zur Volljährigkeit monatlich zehn Euro in ein individuelles Altersvorsorgedepot einzahlt. Dieses Konto kann anschließend privat weitergeführt werden. Für viele ist das ein nachvollziehbares und gerechtes Konzept: Es motiviert frühzeitig, selbst Verantwortung zu übernehmen, und schafft zugleich einen einfachen Einstieg in kapitalgedeckte Vorsorgeformen.

Bemerkenswert ist die hohe Abschlussbereitschaft: 67 Prozent der Befragten geben an, bei Einführung der Frühstarterrente zusätzlich privat sparen zu wollen. In Familien mit Kindern ist die Zustimmung noch höher. Bei zwei Kindern würden 89 Prozent, bei drei oder mehr Kindern 84 Prozent zusätzlich investieren.

Selbstbestimmung statt Zwang: Zusatzbeiträge beliebt

Ein ähnliches Muster zeigt sich bei den freiwilligen Zusatzbeiträgen für einen früheren Renteneintritt. 74 Prozent der Befragten wären bereit, solche Beiträge zu leisten, um flexibler über den eigenen Ruhestand zu entscheiden. Der Gedanke der Selbstbestimmung spielt dabei eine zentrale Rolle: Menschen akzeptieren finanzielle Mehrbelastungen, wenn sie dafür mehr Gestaltungsfreiheit erhalten.

Die Menschen sind bereit, Verantwortung zu übernehmen. Aber sie erwarten im Gegenzug Fairness und persönliche Vorteile. Politische Maßnahmen, die Anreize schaffen statt Belastungen erhöhen, können das Vertrauen in die Altersvorsorge stärken und Eigeninitiative fördern.

Über die Studie:

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Der Deutsche Bank Altersvorsorge-Report 2025 wurde gemeinsam mit dem Meinungsforschungsinstitut Civey erstellt. Befragt wurden rund 10.000 Personen in Deutschland zu ihrer finanziellen Absicherung, ihren Einstellungen zur gesetzlichen Rente und ihrem Vorsorgeverhalten. Die Befragung fand im Sommer 2025 statt und ist nach Alter, Geschlecht und Region bevölkerungsrepräsentativ gewichtet.