Die Deutschen wollen mehr Eigenverantwortung in der Altersvorsorge übernehmen. Das soll aber nicht um jeden Preis geschehen. Laut dem Altersvorsorge-Report 2025 wünschen sich viele Bürger verlässliche und verständliche Strukturen, die Orientierung bieten und vor Fehlentscheidungen schützen. 58 Prozent der Befragten sprechen sich sogar für eine verpflichtende private Altersvorsorge aus. Das darf als klares Zeichen gewertet werden, dass die Bevölkerung bereit ist, aktiv Verantwortung zu übernehmen, wenn der Staat nachvollziehbare Rahmenbedingungen schafft. Eigenverantwortung wird dabei nicht als Ersatz, sondern als Ergänzung zur staatlichen Rente verstanden.

Anzeige

Die Mehrheit fordert transparente Informationen und einen einfachen Zugang zu bestehenden Angeboten. Zwar kennt rund ein Drittel der Befragten die digitale Rentenübersicht des Bundes, aber nur 13 Prozent nutzen sie tatsächlich. Viele wollen handeln, doch sie brauchen Orientierung und unkomplizierte Lösungen.

Ein klar strukturiertes System der privaten Vorsorge könnte laut der Studie entscheidend dazu beitragen, dass aus Erkenntnis endlich Handeln wird.

Generationengerechtigkeit rückt ins Zentrum der Debatte

Parallel dazu wächst der Ruf nach mehr Fairness zwischen den Generationen. 64 Prozent der Befragten sehen junge Menschen im Rentensystem benachteiligt, 73 Prozent glauben, dass sie mehr einzahlen, als sie später erhalten werden. Zudem sagen 78 Prozent, dass das Solidarprinzip nicht mehr so funktioniert wie früher.

Diese Einschätzungen zeigen: Das Thema Rente ist längst mehr als eine finanzielle Frage. Es geht um gesellschaftliche Gerechtigkeit. Viele Bürger erwarten, dass die Politik Lösungen schafft, die Lasten fair verteilen und das System langfristig stabilisieren.

Große Offenheit für Reformen und neue Modelle

Die Bereitschaft, neue Wege zu gehen, ist vorhanden: Drei Viertel der Bevölkerung (74 Prozent) sprechen sich für Reformen aus, die Generationengerechtigkeit fördern.

Besonders populär sind Modelle wie:

  • eine Mindestrente, die über die Grundrente hinausgeht (35 Prozent Zustimmung)
  • und eine breitere Finanzierungsbasis, die Selbstständige und Beamte stärker einbezieht (32 Prozent Zustimmung).

Auch der Gedanke, junge Beitragszahler zu entlasten, findet Zustimmung: 49 Prozent halten dies für gerecht. Bei den Jüngeren selbst sind es sogar 66 Prozent.

Über die Studie:

Anzeige

Der Deutsche Bank Altersvorsorge-Report 2025 wurde gemeinsam mit dem Meinungsforschungsinstitut Civey erstellt. Befragt wurden rund 10.000 Personen in Deutschland zu ihrer finanziellen Absicherung, ihren Einstellungen zur gesetzlichen Rente und ihrem Vorsorgeverhalten. Die Befragung fand im Sommer 2025 statt und ist nach Alter, Geschlecht und Region bevölkerungsrepräsentativ gewichtet.