Berufsunfähigkeitsversicherung: Wahrnehmungsparadox und Bedeutung der BU-Versicherung
Die Deutschen sehen Krankheit und Berufsunfähigkeit als größte finanzielle Bedrohung. Trotzdem wird das tatsächliche BU-Risiko massiv unterschätzt. Das bietet Vermittlern eine klare Chance, Aufklärungsarbeit zu leisten.

Die Angst vor Krankheit und Berufsunfähigkeit (BU) ist groß. Gleichzeitig hinkt die Vorsorgebereitschaft hinterher. Das zeigt der fünfte Financial Freedom Report 2025 der Lebensversicherung von 1871 a. G. München (LV 1871) in Zusammenarbeit mit Wirtschaftspsychologin Prof. Dr. Julia Pitters und dem Meinungs- und Marktforschungsinstitut Civey.
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Als größte Bedrohungen für die finanzielle Unabhängigkeit nennen die Befragten Krankheiten (53,2 Prozent) und Berufsunfähigkeit (37,4 Prozent). Die Sorge ist real, doch die Einschätzung des persönlichen Risikos trügt. Denn eine Mehrheit von 45,2 Prozent geht davon aus, nicht berufsunfähig zu werden, während nur 37,1 Prozent das Risiko für sich selbst als wahrscheinlich einschätzen.
„Viele unterschätzen nach wie vor das Risiko einer Berufsunfähigkeit. Dabei stellt Krankheit eine reale Bedrohung für die finanzielle Unabhängigkeit dar. Psychische Probleme sind heute die Nummer-1-Ursache für Berufsunfähigkeit, dicht gefolgt von Einschränkungen am Bewegungsapparat. Umso wichtiger ist eine ernsthafte Auseinandersetzung mit dem Thema“, erklärt LV 1871 Vorstand Hermann Schrögenauer.
Die Konsequenzen einer Fehleinschätzung sind drastisch: Fast 44 Prozent würden im Ernstfall lediglich auf Ersparnisse zurückgreifen. Die Mehrheit (52,4 Prozent) könnte jedoch maximal sechs Monate ohne Einkommen überbrücken. Angesichts einer durchschnittlichen BU-Dauer von sieben Jahren ist das für die meisten eine existenzbedrohende Situation. Erschwerend kommt hinzu, dass über die Hälfte (53,6 Prozent) mit staatlicher Unterstützung rechnet.
Wirtschaftspsychologin Prof. Dr. Julia Pitters sieht psychologische Verzerrungen als Ursache für die Vorsorgelücke. Sie erklärt: „Wir sehen ein klares Wahrnehmungsparadox: Finanzielle Unabhängigkeit gewinnt an Bedeutung, doch persönliche Risiken wie Krankheit oder Berufsunfähigkeit werden systematisch unterschätzt.“ Themen wie Inflation dominieren das Risikobewusstsein, da sie durch die Verfügbarkeitsheuristik in den Medien präsenter sind und das reale BU-Risiko verdrängen. „Umso wichtiger ist es, Mythen aufzubrechen, Risiken transparent zu machen und Menschen zum Handeln zu bewegen“, rät Pitters.
„Wer seine finanzielle Unabhängigkeit bewahren will, darf nicht allein auf Ersparnisse oder staatliche Leistungen setzen. Die Berufsunfähigkeitsversicherung ist das Fundament einer jeden soliden Finanzplanung. Sinnvoll ist ein Einstieg bereits im Kindes- oder Jugendalter, wenn Beiträge niedrig und Gesundheitsprüfungen noch weitestgehend unkompliziert sind. Unabhängige Maklerinnen und Makler machen hier den entscheidenden Unterschied, weil sie wirklich auf Seite der Kunden stehen, Risiken klar benennen können und individuelle Lösungen aufzeigen“, sagt Schrögenauer.
