Über die Hälfte der deutschen Privatanleger (53 Prozent) plant, künftig mehr Geld für die Altersvorsorge zurückzulegen. Das zeigt die aktuelle „Fidelity European Investor Sentiment Survey“, für die im Juni 2025 rund 1.000 Anleger in Deutschland befragt wurden. Drei Viertel der Befragten (76 Prozent) entscheiden gezielt, wie ihre Beiträge investiert werden.

Anzeige

Das Sparen für die Rente ist damit das wichtigste finanzielle Ziel deutscher Anleger. 43 Prozent äußern allerdings die Sorge, aktuell nicht genug zurücklegen zu können. Weitere zentrale Sparmotive sind der Aufbau eines Notgroschens (44 Prozent), die Beibehaltung des aktuellen Lebensstils (44 Prozent) und der Wunsch nach finanzieller Unabhängigkeit (34 Prozent). Auch Ausgaben für Reisen oder Freizeit stehen bei immerhin 27 Prozent auf der Liste.

Doch zwischen Wunsch und Wirklichkeit liegen Hürden. 46 Prozent der Befragten sehen in der Inflation das größte Hindernis, da steigende Lebenshaltungskosten die Kaufkraft der Ersparnisse mindern. Weitere Stolpersteine sind die allgemeine wirtschaftliche Unsicherheit (37 Prozent) und ungeplante Ausgaben wie Notfälle oder größere Anschaffungen (34 Prozent). Auch die Sorge vor hohen Pflegekosten im Alter (24 Prozent) und unzureichenden Ersparnissen (21 Prozent) spielt eine Rolle.

Ruhestand: Gesundheit bleibt größte Sorge

Auf die Frage, was ihnen im Ruhestand am meisten Sorgen bereitet, nannten 48 Prozent gesundheitliche Probleme. Ein Viertel (25 Prozent) befürchtet, dass die Rücklagen zu früh aufgebraucht sein könnten. Jeder Sechste (17 Prozent) sorgt sich sogar, im Alter weiterarbeiten zu müssen. Ebenso viele haben Angst, ihren Angehörigen zur Last zu fallen.

„Es ist ermutigend zu sehen, dass die Deutschen mehr für die Rente zurücklegen wollen und selbst die Kontrolle über ihre Altersvorsorge übernehmen. Denn klar ist: Die gesetzliche Rente allein wird nicht ausreichen, um den Lebensstandard im Alter halten zu können.“, sagt Jan Schepanek, Sprecher der Geschäftsführung der FFB, der Investmentplattform von Fidelity International, und ergänzt: „Wir müssen die Finanzbildung in Deutschland stärken und die Menschen noch mehr für die kapitalgedeckte Vorsorge sensibilisieren. Im Vergleich zu anderen Ländern hat Deutschland hier Nachholbedarf."

Positiv bewertet er auch die von der Bundesregierung geplante Frühstart-Rente, die jungen Menschen den Einstieg in die kapitalgedeckte Vorsorge erleichtern soll: „Sie ermöglicht, bereits in jungen Jahren mit dem Vermögensaufbau zu beginnen und von den Vorteilen einer langfristigen Anlage am Kapitalmarkt zu profitieren.“