Das Ratinghaus Institut für Vorsorge und Finanzplanung (IVFP) hat Direktversicherungen von 40 Anbietern unter die Lupe genommen. In Summe seien 74 Tarife auf Herz und Nieren auf bis zu 90 Kriterien hin untersucht worden. Die Produkte aus dem Bereich der betrieblichen Altersversorgung wurden in fünf Kategorien („Klassik“, „Klassik Plus“, „fondsgebunden mit Garantien“, „Comfort“ und „Indexpolicen“, jeweils als Beitragsorientierte Leistungszusage (BoLz)) eingeteilt.

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So wurde getestet

In diesem Jahr hat das IVFP seinen Bewertungsansatz überarbeitet. „Wir haben unsere Kriterien verschärft, um noch härter, fairer und transparenter zu bewerten“, erklärt Prof. Michael Hauer, Geschäftsführer des Instituts für Vorsorge und Finanzplanung (IVFP). Analog zum Privatrenten-Rating 2025 seien neben der Verschärfung des Punktespiegels auch die Gewichtung einzelner Bewertungsbereiche angepasst worden.

Das betrifft insbesondere die Teilbereiche „Unternehmen“ und „Rendite“. Während der Bereich „Unternehmen“ künftig mit 25  Prozent statt vormals 35  Prozent in das Gesamtergebnis einfließt, kommen beim Bereich „Rendite“ zehn Prozentpunkte hinzu. Diese neue Balance soll die Aussagekraft hinsichtlich der tatsächlichen Produktperformance stärken.

Die Direktversicherungen hat das Institut mit Sitz in Altenstadt erneut in vier Teilbereiche durchleuchtet, für die es unterschiedlich gewichtete Noten gab. Besonders gewichtet wurde im Rating mit 40 Prozent der Faktor "Rendite". Hier werde geprüft, wie rentabel ein Versicherungstarif aus finanzieller Sicht für den Kunden ist. Dabei schauen sich die Tester bei einigen Tarifvarianten unter anderem auch die garantierten und prognostizierten Werte an. Hinzu würden auch Kennzahlen und Zusatzkosten bei dieser Teilbewertung berücksichtigt.

Testkriterium Numero Zwei ist die „Unternehmensqualität“ (25 Prozent). Hier wurde unter anderem gewertet, wie sicher ein Unternehmen aufgestellt ist: etwa, wie groß der Vertragsbestand ist, die Beitragseinnahmen anhand der Bruttobeiträge und ob es in internationale Strukturen eingebettet ist. Überdies seien die Verwaltungskosten-, Abschlusskosten- und die SCR-Bedeckungsquoten in die Bewertung eingeflossen.

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Die Flexibilität der Police wurde ebenfalls mit 25 Prozent gewertet. Kriterien dafür seien unter anderem die Fondsauswahl, mögliche Zuzahlungen vor Rentenbeginn oder etwaige Strategiewechsel bei der Anlage. Als letztes Testkriterium floss die Transparenz und der Service in das Rating ein: Etwa ob die Abschluss-, Vertriebs- und Verwaltungskosten nachvollziehbar errechnet werden oder ob das Werbematerial verständlich gestaltet ist. Dieses Kriterium, für Verbraucher ebenfalls wichtig, trug nur magere zehn Prozent zum Gesamtrating bei.

Die geprüften Kategorien

Das Feld der klassischen Direktversicherungen ist überschaubar. Ganze sechs Tarife werden noch von den sogenannten Serviceversicherern gelistet. Bei den Serviceversicherern kann die Hannoversche mit der "Bausteinrente" gemeinsam mit der "Direktversicherung" aus dem Hause der Lebensversicherung von 1871 die Krone erkämpfen. Beide Versicherer gewinnen das Ranking mit der Gesamtnote "sehr gut". Darauf folgen vier gute Tarife.

Zusätzlich zu den klassischen Tarifen unterscheidet das IVFP auch eine „Klassik Plus“-Variante. Dabei handelt es sich laut Definition „um eine klassische Rentenversicherung mit in der Regel geringeren Garantieelementen, aber erhöhter Renditechance. Die Kapitalanlage erfolgt in der Regel im Deckungsstock oder in einem sicherheitsorientierten Sondervermögen.“ Eine recht vage Beschreibung. Gemeint sind damit Tarife wie die „Allianz Privatrente Perspektive“, die dem Kunden nur den Erhalt der eingezahlten Beiträge als Garantie bietet. Gleichzeitig verspricht der Versicherer höhere Renditechancen.

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Bei den Tarifen der „Klassik Plus“ können sich in diesem Jahr nur drei Tarife an der Spitze festbeißen. Dazu gehören die Angebote vom MetallRente Konsortium, der neue leben und der Württembergische Leben. Diese Tarife werden als "exzellent" eingestuft:

  • MetallRente Konsortium „Metall Direktversicherung Profil“
  • neue leben „Aktivplan Klassik Direkt“
  • Württembergische Leben „Direktversicherung Genius Vorsorge“

Dahinter platzieren sich zehn Tarife mit einer "sehr gut" Benotung. Im vergangenen Jahr waren noch neun Tarife mit dieser Benotung versehen worden. Zu den "sehr guten" Tarifen zählen in diesem Jahr folgende Angebote:

  • Allianz "Perspektive"
  • Alte Leipziger "AL_RENTE KlassikPur"
  • Bayern-Versicherung "FirmenRente Garant BoLz"
  • BL die Bayerische Lebensversicherung "KlassikRente"
  • Continentale "Rente Classic Pro – Direktversicherung"
  • HanseMerkur "bAVCare"
  • Nürnberger "Konzept-BetriebsRente"
  • Provinzial Nordwest "Firmen KlassikRente" und "FirmenRente Garant"
  • Stuttgarter "DirektRente classic (T37)" und "DirektRente classic (T38)"
  • Volkswohl Bund "Klassik Modern Komfort"

Bei den Index-Renten gab es einen deutlichen Rückgang bei den "exzellenten" Benotungen. Statt acht glänzen nun in Summe nur noch vier Tarife mit einer "exzellenten" Bewertung. Dazu zählen folgende Angebote:

  • Ergo "Betriebs-Rente Index BoLz"
  • neue leben "PlanX Direkt BoLz"
  • Nürnberger "Betriebliche DAX-Rente"
  • Württembergische "IndexClever"

Eine immerhin noch "sehr gute" Bewertung erhielten fünf statt vier Tarife. In diese Kategorie konnten sich folgende Tarife einreihen:

  • Allianz "Direktversicherung IndexSelect"
  • HDI "TwoTrust Selekt Direktversicherung"
  • Stuttgarter "DirektRente index-safe"
  • Volkswohl Bund "Klassik Modern Komfort" und "Klassik Modern Komfort Next"

Bei den Comfort-Tarifen erarbeiteten sich in Summe zehn Tarife eine "exzellente" Bewertung. Dazu zählen:

  • Allianz "Direktversicherung KomfortDynamik"
  • Axa "Relax bAV-Rente Comfort Plus"
  • HDI "SafeInvest Direktversicherung" und "SafeInvest für Unterstützungskassen"
  • LVM "Direktversicherung FutureNow"
  • MetallRente Konsortium "Metall Direktversicherung CHANCE 90" und "Metall Direktversicherung CHANCE 80"
  • Stuttgarter "DirektRente comfort+" und "DirektRente comfort+ GrüneRente"
  • Württembergische "Direktversicherung bAVKomfort"

Auf den folgenden Rängen reihen sich mit Alte Leipziger ("AL_DuoSmart"), Bayern-Versicherung ("FirmenRente WachstumGarant BoLz"), BL die Bayerische ("Pangaea Life bAV Invest"), Canada Life ("GENERATION business Direktversicherung"), Gothaer ("Direktversicherung GarantieRente Invest BoLz"), R+V ("Congenial bAV Smart+Easy"), Swiss Life ("Maximo Kompakt Direktversicherung"), Volkswohl Bund ("Fonds Modern Komfort Next") und ("Fonds Modern Komfort") und Zurich ("VarioInvest Rente") immerhin noch zehn Tarife mit einem "sehr gut" ein.

Acht statt der 14 Tarife aus dem Vorjahr haben in der Kategorie fondsgebunden mit Garantien (BoLz) die Bestnote erhalten. Diese Unternehmen erhielten eine "exzellente" Bewertung:

  • Allianz ("InvestFlex")
  • Alte Leipziger ("ALfonds bAV")
  • Axa ("Relax bAVRente Chance")
  • Continentale ("Rente Invest Garant – Direktversicherung")
  • Ergo ("Betriebs-Rente Dynamik")
  • Lebensversicherung von 1871 ("MeinPlan")
  • Stuttgarter ("DirektRente performance+")
  • Württembergische ("Direktversicherung Genius Vorsorge")

Es folgen die Angebote der Alte Leipziger ("ALfonds bAV mit VisionGrün"), Bayern-Versicherung ("FirmenRente Flex Vario BoLz" und "FirmenRente FlexPro BoLz"), BL die Bayerische Leben ("Fonds-Rente bAV Invest"), Condor ("Congenial bAV garant"), myLife ("bAV"), Nürnberger ("BetriebsRente InvestGarant"), Provinzial ("Firmen GarantRente Vario"), Signal Iduna ("SI Global Garant Invest – SIGGI – Betriebliche Rente"), Stuttgarter ("DirektRente performance+ GrüneRente"), Swiss Life ("Maximo Direktversicherung"), Volkswohl Bund ("Fonds Modern" und "Fonds Modern NEXT"), WWK ("Premium FondsRente protect") und Zurich ("Vorsorgeinvest Spezial"). Damit erhielten in dieser Kategorie immerhin noch 15 Tarife eine "sehr gute" Bewertung.


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