Fahrradversicherungen kosten so viel wie nie zuvor. In einigen Fällen zahlen Neukunden inzwischen bis zu 780 Euro jährlich. Das berichtet der Verbraucher-Ratgeber Finanztip, der regelmäßig Versicherungsvergleiche durchführt. Die Gründe für den Preisanstieg: Hohe Schäden, mehr gemeldete Fälle und zunehmende Risiken durch Witterung, Verschleiß oder Vandalismus.

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Schadenssummen steigen rapide

Laut Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) lag der durchschnittliche Schaden pro Fahrraddiebstahl 2024 bei rund 1.200 Euro. Die Ammerländer Versicherung verzeichnete allein im Bereich Fahrrad-Vollkaskoversicherung mehr als 30.000 Schadensfälle, mit einer Gesamtsumme von fast 14 Millionen Euro. Das entspricht einem Durchschnitt von 450 Euro pro Fall.

Verbraucherschutz und Tariftipps

„Die weiter drohenden Kostensteigerungen sind schlechte Nachrichten für Verbraucher“, warnt Henriette Neubert von Finanztip. „Eine Möglichkeit, dem entgegenzuwirken, ist, Drei-Jahres-Verträge abzuschließen.“ Diese bieten Preisstabilität und teilweise zusätzliche Rabatte.

Ab welchem Wert lohnt sich eine separate Police? Laut Finanztip ab etwa 1.200 Euro. Denn bei günstigen Rädern reicht oft die Hausratversicherung – allerdings mit Einschränkungen. Viele Tarife decken Diebstahl-Schäden nur in der Wohnung oder im Einzelkeller ab. Auch die Erstattung ist oft auf zwei Prozent der Versicherungssumme gedeckelt.

Wer mehr Schutz will – etwa unterwegs, gegen Sturzschäden, Unwetter oder Verschleiß – sollte eine eigenständige Fahrradversicherung prüfen. Finanztip empfiehlt dabei unter anderem die Tarife „Fahrrad Sofortschutz Plus“ von Pergande & Pöthe sowie „Ammerländer Classic“.

Testsieger mit klaren Kriterien

Eine gute Fahrradversicherung sollte laut Finanztip folgende Leistungen enthalten:

  • Diebstahlschutz ohne Nachtzeitklausel
  • Zubehörschutz bis 1.000 Euro
  • Neuwertentschädigung (bis Alter drei Jahre)
  • Schutz bei Vandalismus und Bedienfehlern
  • Verschleißdeckung (max. drei Jahre)
  • Selbstbeteiligung unter 50 Euro

E-Bikes teils günstiger versicherbar

Auffällig: Bei gleichem Wert schneiden E-Bikes in der Versicherungsbewertung oft günstiger ab als klassische Fahrräder. Das zeigt die Tarifanalyse von 17 Anbietern für neun Beispielkunden. Auch Faktoren wie Postleitzahl, Vorversicherungen und Vorschäden spielen eine Rolle bei der Beitragshöhe.