Versicherungsvertrieb im Wandel: Wie KI den Alltag der Vermittler neu strukturiert
Weniger Routine, mehr Beratung: KI revolutioniert den Versicherungsvertrieb, beobachten Dirk Schmidt-Gallas und Tobias Schulz von der Unternehmensberatung Simon-Kucher.

Die digitale Transformation im Versicherungsvertrieb erreicht eine neue Stufe: Künstliche Intelligenz (KI) wird zunehmend zum festen Bestandteil des Vertriebsalltags. Dabei geht es nicht um technische Spielereien, sondern um eine strukturelle Neuausrichtung – mit Potenzial für mehr Abschlüsse, effizientere Prozesse und mehr Zeit für echte Kundengespräche.
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„Wir erleben aktuell die wohl tiefgreifendste Transformation des Versicherungsvertriebs seit Jahrzehnten“, sagt Dirk Schmidt-Gallas, Senior-Partner und Leiter der globalen Insurance-Practice bei Simon-Kucher. Die KI greife tief in den Arbeitsalltag ein – vom Tagesstart bis zur Nachbereitung eines Gesprächs. Dabei fungiere sie nicht als Ersatz, sondern als Unterstützer des Vermittlers.
KI als digitaler Co-Pilot
Laut Simon-Kucher beginnt der Wandel beim Tagesablauf. KI-basierte Assistenten priorisieren Aufgaben, analysieren Kundenverhalten, liefern Gesprächsstrategien und Produktempfehlungen – in Echtzeit. Auch die Dokumentation läuft automatisiert, Follow-ups werden vorbereitet, und der Weiterbildungsbedarf des Vermittlers wird gleich mit identifiziert.
Tobias Schulz, Senior Director bei Simon-Kucher, erklärt: „KI wird zum strategischen Partner im Vertrieb. Sie hilft, schneller zu erkennen, was ein Kunde wirklich braucht, und diese Erkenntnis sofort in ein passendes Angebot zu übersetzen.“ Erste Erfahrungen mit Versicherern bestätigen das: Vermittler mit KI-Unterstützung gewinnen bis zu 35 Prozent mehr Zeit für Kundengespräche, steigern ihre Abschlussquoten um bis zu 20 Prozent und verkürzen ihre Verkaufszyklen um rund ein Viertel.
Erfolg braucht Datenklarheit
Doch der Erfolg hängt maßgeblich von der Umsetzung ab. „KI braucht drei Dinge, um ihr Potenzial zu entfalten: saubere Daten, funktionierende Schnittstellen und klar definierte Prozesse und Verantwortlichkeiten“, betont Schmidt-Gallas. Nur mit diesen Voraussetzungen könne KI ihr Potenzial als intelligenter Taktgeber im Vertrieb entfalten.
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Mensch-Maschine-Zusammenspiel als Zukunftsmodell
Simon-Kucher sieht die Zukunft des Vertriebs als hybrides Modell: Mensch und Maschine arbeiten Hand in Hand. Versicherer, die frühzeitig investieren, sichern sich nicht nur einen Effizienzvorsprung, sondern prägen aktiv das Bild eines modernen, datengetriebenen Vertriebs. Die zentrale Frage lautet daher: Vertraut Ihr Vertrieb noch dem Bauchgefühl – oder schon der KI?