Anzeige

Die Landschaft der Maklerpools in Deutschland verändert sich deutlich rasant. Wo vor fünf Jahren noch 37 Pools und Verbünde gelistet wurden, sind es heute nur noch 21, wie die aktuelle Analyse des Fachportals "Finanzwelt" zeigt. Auch wenn der Überblick nicht vollständig ist, lässt sich eine klare Tendenz erkennen. Denn der Markt wird kleiner, aber keineswegs homogener.

Die untersuchten Unternehmen reichen vom spezialisierten Nischenanbieter mit einem Jahresumsatz von gerade einmal einer Million Euro bis hin zu Branchengrößen wie Fonds Finanz mit 339 Millionen Euro. Der Median-Umsatz liegt bei 46,3 Millionen Euro. Beim reinen Pool-Provisionsumsatz sinkt dieser Wert auf 36,5 Millionen Euro, was auf unterschiedliche Geschäftsmodelle hindeutet. Denn nicht alle Pools rechnen die Courtagen der Makler direkt mit den Versicherern ab. Zusätzliche Einnahmequellen wie Gebühren für Dienstleistungen oder Overheadzahlungen durch Versicherer gewinnen an Bedeutung, unterstreicht Prof. Dr. Matthias Beenken im Fachportals "Versicherungsmagazin"

Deutlich wird auch die enorme Bandbreite bei der Anzahl der angeschlossenen Partner. Während kleine Anbieter wie allfinanztest.de gerade einmal drei Makler betreuen, kommt Fonds Finanz auf 31.000 – je nach Zählweise sind es entweder Unternehmen oder einzelne Vermittler, Submakler oder Mitarbeiter. Der Median liege hier bei 2.158 Maklerunternehmen und 5.000 angeschlossenen Personen.

Ein zentrales Kriterium ist das Betreuungsverhältnis. Wie viele Kooperationspartner betreut eine einzelne Person im Pool? Auch hier reicht das Spektrum weit: Bei Finanzritter betreut ein Mitarbeiter 111 Partner, bei Qualitypool 96 und bei BCA 73. Exklusiver geht es bei allfinanztest.de zu, wo auf jeden Kooperationspartner 2,5 Mitarbeitende entfallen. Auch Finet, Germanbroker.net und Akkurat Financial Service glänzen mit besonders intensiver Betreuung.

Noch interessanter wird es beim Blick auf die Provisionserlöse pro Partnerunternehmen: Im Median liegen diese bei 32.200 Euro. Während Vema mit 2.300 Euro am unteren Ende steht, führt allfinanztest.de mit beeindruckenden 333.000 Euro. Auch der Gesamtumsatz pro Maklerunternehmen schwankt gewaltig. Die Spannbreite liegt zwischen 7.100 Euro bei Wifo bis hin zu 12.300 Euro bei Jung, DMS & Cie.

Der Markt für Maklerpools und -verbünde konsolidiert sich. Dabei wird sich aber nicht auf ein einheitliches Modell festgelegt. Vielmehr sind Spezialisierung, Größe, Betreuungsintensität und Einnahmequellen sehr unterschiedlich ausgeprägt.