Versicherungskammer erhöht Infrastrukturinvestitionen deutlich
Die Versicherungskammer baut ihre Infrastrukturinvestitionen deutlich aus. Rund 25 Prozent mehr Kapital sollen in regionale Projekte und die Versorgung fließen. Dabei stehen Nachhaltigkeit und gesellschaftlicher Nutzen klar im Fokus.

Infrastrukturprojekte werden immer beliebter bei Versicherern. Ein Paradebeispiele startete der Versicherer Allianz vor gut zehn Jahren. Damals das Münchener Unternehmen eine Investition in das Londoner Abwassersystem. Etwa 550 Millionen Euro sollen in das Vorhaben geflossen sein. Inzwischen ist der „Thames Tideway Tunnel“ in Betrieb. Das Kapital stammt vor allem aus Vorsorgebeiträgen deutscher Kunden und wurde über Allianz Global Investors verwaltet. Das Projekt hat eine Laufzeit von 120 Jahren. Das ist eine Dimension, die ideal zum langfristigen Charakter von Altersvorsorgeprodukten passt.
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Einen ähnlichen Ansatz verstärkt nun auch die Versicherungskammer. Denn der Konzern will in den kommenden fünf Jahren sein Engagement in Infrastrukturinvestitionen um rund 25 Prozent erhöhen. Konkret solle das Budget um 1,5 Milliarden Euro auf insgesamt sieben Milliarden Euro erhöht werden. Damit will sich der bayerische Versicherer zunehmend als strategischer Investor im Bereich Energie, Daseinsvorsorge und sozialer Infrastruktur positionieren.
Angesichts eines Investitionsbedarfs von rund 600 Milliarden Euro in Deutschland erkennt die Versicherungskammer den Handlungsdruck, aber auch die Chancen, die mit Infrastrukturprojekten verbunden sind. Private Kapitalgeber wie Versicherer könnten hier maßgeblich dazu beitragen, bestehende Finanzierungslücken zu schließen.
„Durch die Mobilisierung privaten Kapitals in essenzielle Projekte leisten auch wir einen signifikanten Beitrag zur Linderung der Kapitallücke, die durch die angespannten öffentlichen Finanzen entsteht. Die Versicherungskammer trägt durch gezielte Investitionen und Partnerschaften nicht nur dazu bei, die Qualität der Infrastruktur zu verbessern, sondern auch, eine zuverlässige Versorgungssicherheit zu gewährleisten“, erläutert Sebastian Schweier, Head of Infrastructure Versicherungskammer.
Die Investitionsstrategie sei europaweit angelegt, mit einem klaren Schwerpunkt auf Deutschland und insbesondere Bayern. Ziel sei es, nicht nur wirtschaftliche Erträge zu generieren, sondern langfristigen Mehrwert für Versicherte und Gesellschaft zu schaffen. Exemplarisch stehen dafür mehrere konkrete Projekte in den Bereichen Pflege und Betreuung, erneuerbare Energien, Energiewende vor Ort sowie bezahlbarer Wohnraum. So wurde beispielsweise ein modernes Zentrum für stationäre Pflege und Betreutes Wohnen geschaffen. Überdies gibt es Beteiligungen an Solarparks.