Rente im Ausland: Immer mehr Ruheständler leben außerhalb Deutschlands
Immer mehr Menschen beziehen ihre Rente im Ausland. 2024 waren es über 1,7 Millionen. Die meisten davon leben in Italien, Spanien oder Österreich. Die Rentenzahlungen ins Ausland sind in den letzten 20 Jahren um fast ein Viertel gestiegen.

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Die Zahl der Rentenzahlungen ins Ausland ist in den vergangenen zwei Jahrzehnten deutlich gestiegen. Laut aktuellen Daten der Deutschen Rentenversicherung (DRV) wurden im Jahr 2024 exakt 1,7 Millionen Rentenbezüge in andere Länder überwiesen – das entspricht etwa 6,5 Prozent aller Rentenzahlungen. Im Vergleich zu 2004, als die Zahl noch bei rund 1,4 Millionen lag, bedeutet dies einen Anstieg um rund 23 Prozent. Darüber berichtet der "Tagesspiegel"
Der Hauptgrund für diesen Trend liegt in der Migrationsgeschichte der Bundesrepublik. In den 1960er- und 1970er-Jahren kamen viele Arbeitskräfte aus Ländern wie Italien, Spanien, Griechenland, Jugoslawien und der Türkei nach Deutschland. Sie zahlten jahrzehntelang in die gesetzliche Rentenversicherung ein. Heute sind viele von ihnen im Ruhestand und leben wieder in ihren Herkunftsländern, wo sie nun ihre wohlverdiente Rente aus Deutschland beziehen.
Von den rund 1,7 Millionen ins Ausland gezahlten Renten flossen etwa 1,23 Millionen in Länder der Europäischen Union. An der Spitze steht Italien, gefolgt von Spanien und Österreich. Außerhalb Europas führen die USA das Ranking an.
Die rechtliche Grundlage für die Auszahlung deutscher Renten ins Ausland bildet das Europarecht sowie zahlreiche bilaterale Sozialversicherungsabkommen. Diese sichern zu, dass Versicherte keine Nachteile beim Rentenanspruch erleiden, wenn sie in anderen Ländern leben oder gearbeitet haben.
„Das Europarecht und die mit vielen Staaten abgeschlossenen Sozialversicherungsabkommen stellen sicher, dass den Menschen keine Nachteile bei der Rente entstehen, wenn sie im Ausland leben und arbeiten“, sagt Hans-Werner Veen, Vorsitzender des Vorstands der Deutschen Rentenversicherung Bund
Nicht nur ausländische Staatsangehörige profitieren
Rund 86 Prozent aller Auslandsrentenempfänger sind ausländische Staatsangehörige, also ehemalige Gastarbeiter, die wieder in ihre Heimat zurückgekehrt sind. Die restlichen 14 Prozent sind deutsche Staatsangehörige, die im Ruhestand ins Ausland gezogen sind – sei es wegen des milderen Klimas, der niedrigeren Lebenshaltungskosten oder aus familiären Gründen.
Beliebte Zielländer deutscher Ruheständler sind dabei Österreich, die Schweiz und Spanien. Gerade in Zeiten wachsender Altersarmut in Deutschland suchen viele Senioren nach Alternativen, um ihre Rente besser nutzen zu können.