Hintergrund: Betriebskrankenkassen (BKK) gehören zu den ältesten Trägern der gesetzlichen Krankenversicherung. Ursprünglich ausschließlich für Beschäftigte bestimmter Unternehmen zuständig, waren sie lange Zeit nicht frei wählbar. Erst mit der Reform des Kassenwahlrechts im Jahr 1996 konnten sich BKKen – zunächst regional, später auch bundesweit – per Satzungsänderung und mit Genehmigung der Aufsicht für alle Versicherten öffnen. Einige nutzten diese Option früh und positionierten sich erfolgreich im Wettbewerb, andere blieben bewusst unternehmensbezogen und geschlossen.

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Zwischen 2004 und 2006 wurde der Prozess durch ein gesetzliches Öffnungsmoratorium reguliert, um eine allzu schnelle Marktdynamik abzufedern. Danach setzte sich die Entwicklung fort – gezielter und begleitet von neuen Kooperationsformen. Ein Meilenstein war die Gründung der GWQ ServicePlus AG im Jahr 2007, die vor allem mittelständische BKKen bei Einkauf, Versorgung und Digitalisierung unterstützt. Heute stehen geöffnete BKKen bundesweit wie regional als wettbewerbsfähige Alternative im System der gesetzlichen Krankenversicherung.

Der Wettbewerb hat das BKK-System nachhaltig verändert. Viele kleinere Betriebskrankenkassen fusionierten oder schlossen sich größeren Trägern an, um dauerhaft bestehen zu können. Die Zahl der BKKen ist dadurch deutlich gesunken – bei gleichzeitiger Konzentration auf wirtschaftlich tragfähige Kassen mit breiterer Mitgliederbasis. Die Interessen sowohl der geöffneten als auch der geschlossenen Betriebskrankenkassen werden heute vom BKK Dachverband vertreten, der als gemeinsame Stimme gegenüber Politik, Aufsicht und Öffentlichkeit auftritt. Dem Verband gehören derzeit 64 BKKen sowie vier BKK-Landesverbände an – wobei nicht alle existierenden Betriebskrankenkassen Mitglied sind.

Auch der Beitragssatz bleibt im Wettbewerb nicht ohne Wirkung: In dieser Bildstrecke wird zusätzlich der jeweils geltende Zusatzbeitrag (Stand: 24.06.2025) ausgewiesen. Der Zusatzbeitrag kann für viele Versicherte ein wichtiges Kriterium sein – schließlich beeinflusst er direkt die monatliche Belastung. Doch allein betrachtet liefert er kein vollständiges Bild. Denn auch Leistungen gemäß Satzung – etwa in den Bereichen Gesundheitsförderung, Zahngesundheit oder besondere Versorgungsformen – spielen eine zentrale Rolle. Das zeigt unter anderem der jährliche Kassentest der Zeitschrift €uro, der die Angebote der Krankenkassen systematisch vergleicht (Versicherungsbote berichtete). Kassen mit einem höheren Beitrag können durch ein starkes Leistungsprofil dennoch attraktiv sein, während ein niedriger Beitrag nicht automatisch für Qualität steht. Der Zusatzbeitrag ist damit nur ein Aspekt im Wettbewerb – entscheidend bleibt das Gesamtpaket aus Beitrag, Leistungen und Service.

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Versicherungsbote stellt die größten Betriebskrankenkassen Deutschlands vor

Wer aber sind die größten Betriebskrankenkassen – gemessen an der Zahl ihrer Mitglieder? Die folgende Bildstrecke zeigt die mitgliederstärksten BKKen zum Stichtag 1. Januar 2025 und vergleicht die Entwicklung gegenüber dem Vorjahr. Alle Kennzahlen (mit Ausnahme der Zusatzbeiträge) stammen aus der Fachzeitschrift Beiträge zur Gesellschaftspolitik (BzG), Ausgabe 05-25. Die vollständige Auswertung ist kostenpflichtig über die Website des Verlags MC.B erhältlich.