Vier Grafiken für mehr Ruhe in turbulenten Marktphasen
Die aktuelle Volatilität des Aktienmarktes kann für Anleger beunruhigend sein – und ein Ende ist kurzfristig nicht in Sicht. Damit dürften die Bedenken hinsichtlich möglicher Auswirkungen von Handelszöllen und geopolitischer Unsicherheit weiter anhalten. In solchen Marktphasen müssen Sie sich als Berater oft auf schwierige Gespräche einstellen, vor allem wenn fallende Kurse Verluste in Kundenportfolios verursachen. Sebastian Lewis, Experte des Adviser Research Teams des Vermögensverwalters Vanguard, zeigt für den Versicherungsboten vier Diagramme, die Ihren Kunden helfen, sich auch in turbulenten Marktphasen auf ihre langfristigen Ziele zu konzentrieren und an ihren Anlageplänen festzuhalten.

Diagramm 1: Turbulenzen lenken vom langfristigen Erfolg ab
Kurzfristige Volatilität ist ein normaler Bestandteil eines jeden Anlegerlebens. Und wie die erste Grafik zeigt, sind die Kurse an den Aktienmärkten langfristig gestiegen – trotz volatiler Phasen, die häufig mit Kursverlusten einhergingen.
Anzeige
Diagramm 2: Kursrückgänge sind kein seltenes Phänomen
Bärenmärkte und Kurskorrekturen sind Teil des Anlegerlebens. Was zählt, sind langfristige Ergebnisse.
Seit 1972 haben europäische Euro-Anleger mit einem globalen Aktienportfolio nicht weniger als zehn Bärenmärkte erlebt. Beachten Sie die grauen Bereiche in der folgenden Grafik. Die Geschichte zeigt jedoch, dass sich Aktien in der Regel erholen und langfristig hohe Renditen abwerfen.
Diagramm 3: Markt-Timing ist zwecklos
Wer sich an Timing-Strategien versucht, verpasst möglicherweise auch die Erholung nach einem Kursrückgang – und gefährdet damit die eigenen Anlageziele. In der Vergangenheit lagen die besten und schlechtesten Handelstage oft nah beieinander und fielen häufig in volatile und turbulente Marktphasen. Beides macht erfolgreiches Markt-Timing äußerst schwierig.
Diagramm 4: Panikverkäufe sind keine gute Idee
Schnelle und signifikante Kurseinbrüche sind selten, doch wenn sie auftreten, lösen einige Anlegerinnen und Anleger aus Angst ihr Portfolio auf. Das Problem: Sie müssen nicht nur den passenden Zeitpunkt für einen Ausstieg finden, sondern auch zum richtigen Zeitpunkt wieder an den Markt zurückkehren. Und wer sich lange vom Markt zurückzieht, macht die Situation womöglich sogar schlimmer, wie die letzte Grafik zeigt:
Bonustipps für turbulente Marktphasen
Wenn die Kurse an den Märkten fallen, müssen Sie Ruhe bewahren und diese auch den Kunden vermitteln. Wichtig ist: auf Kurs bleiben und nicht überreagieren, denn das könnte die gesetzten Ziele gefährden. Diese fünf einfachen Tipps können dabei helfen.
Ignorieren Sie das Rauschen
Ein altes Sprichwort rät, bei Kurseinbrüchen nicht ins Portfolio zu schauen. Ein kluger Rat. Wie die Grafiken oben zeigen, führen übereilte Entscheidungen selten zu guten Ergebnissen.
Überprüfen Sie die Asset Allokation
Wem Kurseinbrüche den Schlaf rauben, der sollte seine Risikotoleranz nochmal genau analysieren. Anleihen, zum Beispiel über breit diversifizierte ETFs, können dabei helfen.
Achten Sie auf die Kosten
Gebühren gehen von der Rendite ab, was in Zeiten fallender Märkte besonders schmerzhaft ist.
Setzen Sie sich realistische Ziele
Historische Durchschnittsrenditen sind genau das: Durchschnittswerte. In einigen Jahren sind die tatsächlichen Renditen höher, in anderen niedriger.
Bleiben Sie diversifiziert
Dass globale Diversifizierung auch als eine Art Versicherung zu verstehen sei, hat meine Kollegin Cora Kaczmarek schon hier im Versicherungsbote beschrieben. Anlegerinnen und Anleger können ihr Portfolio unter anderem auch dadurch schützen, dass sie ihre Asset-Allokation (Aktien, Anleihen, Auslandsmärkte) auf ihr Risikoprofil abstimmen. Anleihen können Abschwünge abfedern, und wer international investiert, kann in einigen Märkten Gewinne abschöpfen und so Verluste in anderen Märkten ausgleichen.
Anzeige