Mit der digitalen Transformation hat eine neue Ära gestartet, in der Daten das Herzstück innovativer Geschäftsmodelle bilden. Die zunehmende Flut an Daten birgt insbesondere Potenziale für das Versicherungswesen: Vom verbesserten Risikomanagement über individuelle Tarifgestaltung bis hin zu effizienteren Prozessen. Denn in dieser von Technologie getriebenen Gesellschaft erwarten Kunden nicht nur Online-Dienste, sondern auch personalisierte Angebote und schnelle Reaktionen auf ihre Anliegen. Hier steht die Branche vor der Aufgabe, ihre Systeme und Prozesse so zu gestalten, dass sie der steigenden Nachfrage nach digitalen Services gerecht werden.

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Ein Bericht des Digitalverbands Bitkom zeigt, dass die Deutschen zunehmend digitale Wege bevorzugen, um sich zu versichern. 8 von 10 Deutschen haben bereits eine Versicherung online abgeschlossen. Gleichzeitig wird deutlich, dass es noch erheblichen Handlungsbedarf gibt, um das Kundenerlebnis zu verbessern. Denn bisher fällt das Urteil über die digitalen Angebote der Versicherer eher schlecht aus und wird im Durchschnitt nur mit der Schulnote „ausreichend“ bewertet. Die Versicherungsunternehmen stehen also vor der Herausforderung, ihre Services digital zu transformieren, um den Erwartungen ihrer Kunden gerecht zu werden und wettbewerbsfähig zu bleiben.

Die Triebfedern für Wettbewerbsfähigkeit: Echtzeit-Analysen, flexible Datennutzung und skalierbare IT-Infrastrukturen

In einem dynamischen Marktumfeld, in dem sich Versicherungsunternehmen bewegen, spielen die Fähigkeiten zur Durchführung von Echtzeit-Analysen und zur flexiblen Nutzung von Datenquellen eine entscheidende Rolle für die Wettbewerbsposition. Denn dadurch wird es Unternehmen ermöglicht es, schnell auf Veränderungen zu reagieren und maßgeschneiderte Dienstleistungen anzubieten, die den individuellen Bedürfnissen der Kunden entsprechen. Gleichzeitig ist eine flexible Datennutzung essenziell, um verschiedene Datenquellen nahtlos zu integrieren und so ein ganzheitliches Bild über die Kunden zu erhalten. Darüber hinaus ist eine skalierbare IT-Infrastruktur unerlässlich, um mit dem Wachstum Schritt zu halten und die steigenden Anforderungen an die Datenverarbeitung zu bewältigen.

Viele Unternehmen müssen sich immer wieder diesen oder ähnlichen Herausforderungen stellen. Ein Beispiel ist der Schweizer Versicherungskonzern Helsana. Die Unternehmensgruppe mit Sitz in Dübendorf stand vor der Herausforderung, seine veraltete und fragmentierte Dateninfrastruktur zu modernisieren, um datengesteuerte Entscheidungen zu erleichtern. Hier konnte nach dem erfolgreichen Update eine fünf- bis zehnfache Leistungssteigerung zur vorherigen Lösung erzielt werden. Auch die Lizenz- und Wartungskosten konnten um 65 Prozent gesenkt werden. Zusätzlich verbesserte sich die Agilität des Unternehmens durch beschleunigte Datenaktualisierungen und Beladungs-Prozesse. Die Umstellung schuf eine robuste Grundlage für KI-Anwendungen und ermöglichte es, Self-Service-Berichte und Dashboards für über 600 Nutzer bereitzustellen.

Der Weg nach vorn: Wie sich die Branche den Herausforderungen stellen kann

Doch bevor all diese Vorteile in Anspruch genommen werden können, stehen Versicherungsunternehmen auf dem Weg zur Implementierung datengesteuerter Strategien vor einer Reihe von komplexen Herausforderungen. Neben der technologischen Umstellung bedarf es auch eines tiefgreifenden kulturellen Wandels innerhalb der Organisation. Dieser Wandel umfasst die Neuausrichtung von Arbeitsabläufen, die Förderung einer datenorientierten Denkweise und die Integration von Datenanalysen in verschiedene Geschäftsbereiche. Eine weitere zentrale Herausforderung besteht darin, die strengen Datenschutzbestimmungen einzuhalten, um das Vertrauen der Kunden nicht zu gefährden. Versicherer müssen sicherstellen, dass sämtliche Datenverarbeitungsprozesse den geltenden Datenschutzstandards entsprechen und die Privatsphäre der Kunden respektiert wird. Darüber hinaus müssen Versicherer ihre Kunden davon überzeugen, dass die Nutzung ihrer Daten für sie von Vorteil und zu ihrem Schutz ist. Dies erfordert eine transparente Kommunikation über die Datenverwendung, sowie die Implementierung robuster Sicherheitsmaßnahmen, um die Daten vor unbefugtem Zugriff zu schützen.

Versicherungsunternehmen stehen vor der Aufgabe, in fortschrittliche IT-Infrastrukturen zu investieren, die Kompetenzen ihrer Mitarbeiter in der Datenanalyse zu stärken und einen verantwortungsvollen Umgang mit Kundendaten zu gewährleisten. Die transparente Kommunikation dieser Maßnahmen schafft Vertrauen und überzeugt Kunden von den Vorteilen einer datengetriebenen Versicherungslandschaft. Durch die effektive Auswertung von Daten wird es Versicherungsunternehmen ermöglicht, Prozesse zu beschleunigen, Risiken präziser zu bewerten und individuelle Versicherungslösungen anzubieten. Das führt nicht nur zu höherer Kundenzufriedenheit und schnelleren Abläufen, sondern auch zu Kosteneffizienz und langfristig zu nachhaltigem Unternehmenswachstum. Im Kern ist die datenbasierte Transformation also das stabile Fundament für eine kundenorientierte und zukunftsfähige Versicherungsbranche.

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