Da in der dynamischen IT-Sicherheitslandschaft Angriffe jedoch immer häufiger auftreten, gilt es für alle Interessengruppen, Risiken genau zu bewerten und Schäden so gering wie möglich zu halten. Dies lässt sich nur realisieren, wenn Versicherer, IT-Dienstleister und Versicherte mit dem Ziel, das IT-Sicherheitsniveau der Unternehmen zu stärken und eine widerstandsfähige digitale Umgebung zu schaffen, an einem Strang ziehen.

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Risikoverteilung - vier Dimensionen der Cybersicherheit

Spezialisiertes Fachwissen in dem Bereich liefern IT-Sicherheitsdienstleister mit erfahrenen und gut ausgebildeten Mitarbeitern. Durch eine enge Zusammenarbeit in den Bereichen Prävention, Risikobewertung und Notfallmanagement können IT-Sicherheitsrisiken proaktiv gemanagt werden. Eine vollumfängliche Cybersicherheitsstrategie baut auf vier Säulen. Dazu gehören die Menschen - d. h. die Mitarbeiter, aber auch Prozesse, die Technik, das Notfallmanagement und schließlich die Absicherung von finanziellen Risiken. Um gegen Cyberbedrohungen gut aufgestellt zu sein, sollten Unternehmen in alle Bereiche investieren.

IT-Sicherheitsunternehmen unterstützen beim Aufbau dieser Strategie und tragen zur Reduzierung von Risikopotentialen bei, indem sie ihr Fachwissen in den Bereichen Bedrohungsanalyse, Risikominderung und Notfallplanung anbieten. Sie führen sowohl organisatorische als auch technische Bewertungen von IT-Systemen und Prozessen durch, um Bereiche zu identifizieren, in denen Unternehmen Schutzmaßnahmen gegen Cyberangriffe verstärken können. So ergaben Erkenntnisse aus dem Notfallmanagement sowie Analyseergebnissen von durchgeführten Risikobewertungen des Cybersicherheitsunternehmens Perseus, dass vor allem im Bereich des Zugangs- und Patch-Managements noch deutliches Verbesserungspotential besteht. Dies kann durch klar definierte Update-Prozesse und entsprechende Fristen optimiert werden, wozu aber zunächst ein Überblick über genutzte Systeme und Software im Unternehmen bestehen muss. Durch die kontinuierliche Aufklärung über Cyberbedrohungen und die Schulung der Mitarbeitenden im richtigen Reaktionsverhalten im Rahmen eines IT-Sicherheitsvorfalls wird die Belegschaft des Versicherungsnehmers zu einem robusten Schutzschild. Hierbei verstehen die Mitarbeiter schnell, dass ihnen dieses Wissen auch in ihrem privaten Kontext hilft, Angriffe auf ihre Daten und Geräte abzuwehren, wodurch intrinsische Motivation geschaffen wird. Diese Dienstleistungen verbessern die Versicherungsleistungen erheblich und verringern die Wahrscheinlichkeit eines erfolgreichen Cyberangriffs und somit die Schadenkosten.

Der richtige Umgang mit Cyberangriffen

Da es gerade bei Angriffen mit Ransomware, die stets weiterentwickelt wird, keine hundertprozentige Sicherheit gibt, ist es von primärer Bedeutung, sich auf den Fall der Fälle vorzubereiten und Zugang zu Expertise zu haben, die bei einem Angriff aktiv werden. Notfall- und Backup -Pläne tragen dazu bei, den IT-Sicherheitsvorfall ruhig und kontrolliert zu bewältigen. Durch klar strukturierte Prozesse und fest vorgeschriebene Ansprechpartner ist es möglich, den Schaden zu minimieren, Ausfallzeiten zu reduzieren und den normalen Betrieb so schnell wie möglich wiederherzustellen. Sie helfen auch bei der Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften für die Meldung von Datenschutzverletzungen.

Ein effektives Incident Response Management ist eine unverzichtbare Komponente bei der Abmilderung der Auswirkungen von Cyberangriffen. Dazu gehören schnelle Maßnahmen zur Schadensminimierung, die Vertreibung von Eindringlingen und die unverzügliche Wiederherstellung gefährdeter Systeme. Die forensische Analyse, ein wichtiger Aspekt der Reaktion auf einen Vorfall, spielt eine entscheidende Rolle bei der Ermittlung des vollen Ausmaßes eines IT-Sicherheitsverstoßes. Es geht darum, die Angriffsvektoren, die ausgenutzt wurden, zu identifizieren und diese Schwachstellen zu schließen, während gleichzeitig die Sicherung wertvoller digitaler Beweise gewährleistet wird.

Für den Fall eines Cybervorfalls sollten Unternehmen den Aufbau eines kollaborativen Partnernetzwerks in Betracht ziehen, das sich auf Medienexperten und Juristen erstreckt. Dieses Netzwerk hilft nicht nur bei der Öffentlichkeitsarbeit während einer Sicherheitsverletzung, sondern auch bei der Bewältigung potenzieller rechtlicher Probleme, die auftreten können.

Durch die Umsetzung dieser umfassenden Strategien zur Prävention sowie Reaktion auf Vorfälle können Unternehmen in Zusammenarbeit mit Versicherern sowie IT-Sicherheitsexperten darauf hinarbeiten, ihre gesamte Cyberabwehr nachhaltig zu optimieren.

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Über den Autor:
Michael Horchler ist Chief Cyber Security Officer des Cybersicherheitsunternehmens Perseus Technologies mit mehr als 10 Jahren Erfahrung in IT Sicherheit, Compliance und Industrie u.a. in hochregulierten Bereichen, Geheimschutz, E-Commerce, B2B Cloud, Banking.

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