Hintergrund: Bei den Anforderungen von Solvency II profitieren Lebensversicherer in 2022 stark von steigenden Zinsen:

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  • Die durchschnittliche SCR-Quote bzw. Nettoquote des Marktes stieg von 263,41 Prozent in 2021 auf 313,88 Prozent in 2022.
  • Die SCR-Quote zusammen mit der Volatilitätsanpassung (nach Paragraf 82 Versicherungsaufsichtsgesetz) stieg außerdem von 283,81 Prozent auf 345,77 Prozent.
  • Auch die Bruttoquote – die SCR-Quote plus Volatilitätsanpassung (VA), in die zusätzlich die großzügigen Übergangsmaßnahmen nach Paragraf 352 VAG einfließen – verbesserte sich in der Folge merklich: von 464,18 Prozent auf 609,23 Prozent.

Geht es um die Erfüllung der Anforderungen von Solvency II, können die Lebensversicherer also durchatmen. Dennoch gab es auch in 2022 insgesamt 24 Unternehmen, die schlechtere Nettoquoten als in 2021 vorweisen mussten.

Bei der aufsichtsrechtlichen Solvenzquote (mit Volatilitätsanpassung und Übergangsmaßnahmen) verschlechterten sich zudem noch 20 Unternehmen.

Nicht überall machen sich also bereits die steigenden Zinsen und die Rückflüsse aus der gesetzlich obligatorischen Zinszusatzreserve bemerkbar. Wer aber musste in 2022 die stärksten Verluste bei der Nettoquote in Kauf nehmen? Versicherungsbote stellt in seiner Bildstrecke jene zehn Unternehmen vor, die sich in Prozentpunkten am meisten in 2022 verschlechterten.

Wichtig aber ist: nicht jede Verschlechterung bedeutet auch schlechte Quoten. Wer – zum Beispiel – wie die "Deutsche Leben", die "SV Leben" oder die "Dialog" trotz großer Verschlechterung noch Quoten über 400 Prozent vorweisen kann, der kann eine Krisensituation nach Solvency II immerhin noch viermal aus eigenen Mitteln stemmen.

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Alle Zahlen sind einer Übersicht der Analyse-Experten von Assekurata entnommen. Eine Tabelle mit dem Zahlenmaterial ist auf der Webseite des Unternehmens aus Köln verfügbar.