Vor 12 Monaten schlitterten wir direkt in die nächste Covid-Schleife. Erinnern Sie sich? Im November 2021 tauchte Omikron auf - gleich in mehreren Ländern. Und kaum, dass wir einen vernünftigen Umgang damit gefunden hatten, brach mit dem Überfall Russlands auf die Ukraine im Februar dieses Jahres ein neues Zeitalter mit diversen Herausforderungen für uns an. Ich will sie hier gar nicht anfangen aufzuzählen, aber es fühlt sich so an als drehe sich unsere Welt immer schneller.

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Und obwohl inzwischen doch ein kritischeres Hinterfragen der Megathemen Digitalisierung und Globalisierung erfolgt: beide Faktoren sorgen ungebrochen dafür, dass neue Trends, Tools, Gadgets und zu neudeutsch Must-haves im Minutentakt auftauchen. Und ist ein Produkt nicht eine echt innovative Neuheit, so muss es doch auf jeden Fall mehr leisten können als das Vorgängermodell. Wer up to date sein möchte, kann sich jedes Jahr ein neues Handy kaufen und jede Saison seine komplette Garderobe erneuern.

In diesem Umfeld stellt sich mir die Frage: was ist heute überhaupt noch als langlebig konzipiert und produziert? Ich hätte da was: eine vernünftige Einkommensabsicherung, ob als Arbeitskraftabsicherung während des Berufslebens oder als lebenslanges Einkommen für die Zeit nach dem aktiven Arbeitsleben. Vielleicht nicht der „hottest shit“ (ich bitte um Verzeihung für die Wortwahl), aber von elementarer Bedeutung - sowohl für den Einzelnen als auch für die Gesellschaft. Versicherungen muten vielleicht nicht so spannend an, aber sind von Natur aus langlebig ausgerichtet und ihre Neuerungen beruhen nicht auf aktuellen Modetrends. Denn sie werden nicht als Prestigeobjekt entwickelt – sie müssen in erster Linie ihren Zweck erfüllen und werden allein dadurch zu einem wertvollen Besitz.

Dass das auch viele Menschen in Deutschland so sehen, zeigt eine Umfrage, die wir vor ein paar Wochen gemeinsam mit dem Meinungsforschungsinstitut Civey durchgeführt haben. Uns hat natürlich brennend interessiert, wie geht die Bevölkerung mit den finanziellen Auswirkungen der aktuellen Situation um. In dieser Umfrage wurde deutlich: Angesichts der derzeitigen Inflation sind die Menschen in Deutschland dazu eher bereit, auf größere Ausgaben und Urlaub zu verzichten – nicht aber auf ihre Versicherungen. Nur ein geringer Anteil der Befragten überlegt hier seine Ausgaben reduzieren. Ich schließe daraus, dass den Menschen in Deutschland ihre Vorsorge generell sehr wichtig ist und es für sie derzeit nicht in Frage kommt, sie als Einsparmaßnahme einfach zu kündigen. Da müsste es schon härter kommen. Diese Vermutung sehe ich bestätigt, wenn man sich die weiteren Ergebnisse der Umfrage anschaut. Die Teilnehmer wurden gezielt gefragt, ob sie aufgrund der aktuellen Inflation darüber nachdenken bestehende Lebens- oder Rentenversicherungen zu kündigen. Eine überwiegende Mehrheit von 65 % gab hier an, dass sie unverändert an ihren bestehenden Verträgen festhalten möchte.

Eine Vorsorge, gerade eine, die ein Leben lang hält, ist eben kein Produkt, das man mal eben kündigt und in der nächsten Saison neu kauft. Die Langfristigkeit einer Versicherung steht also offenbar auch bei den Kunden im Vordergrund. Sie halten in schwierigen Zeiten an ihrer Vorsorge fest und sorgen damit für ihre Zukunft vor. Das haben wir ja auch bereits während Covid erfahren. Es ist ein bisschen wie der Satz aus dem Eheversprechen: In guten wie in schlechten Tagen.


Markus Drews

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