So viele junge Erwachsene wie nie zuvor sparen mit Aktien und Fonds für ihre Altersvorsorge. Investierten 2016 noch lediglich 16 Prozent der 17- bis 27jährigen in Kapitalmarktprodukte, so sind es heute bereits 50 Prozent, die aktien- und fondsbasiert sparen. Das zeigt die aktuelle MetallRente Studie „Jugend, Vorsorge, Finanzen“ 2022, die größte repräsentative Langzeituntersuchung junger Menschen in Deutschland zum Thema Vorsorge und Finanzen.

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Eine deutliche Kluft zeigt sich jedoch im Vorsorge-Verhalten der Geschlechter. Von den jungen Männern sorgen fast zwei Drittel (62 Prozent) aktien- und fondsbasiert vor, bei jungen Frauen sind es 34 Prozent.

Kapitalmarktnah beliebteste Vorsorgeform junger Erwachsener

Damit haben Aktien und Fonds -bzw. darauf basierende Produkte- viele andere klassische Vorsorgeformen junger Erwachsener verdrängt. In Festgeld investieren 49 Prozent der Befragten, einen Bausparvertrag halten 38 Prozent und eine Riester-Rente besitzt etwas mehr als jede(r) Fünfte (22 Prozent). Erfreulich aus Sicht der Branche: mit einer betrieblichen Altersvorsorge sorgen bereits 37 Prozent der Befragten vor. Sie platziert sich weit vorn bei den beliebtesten Geldanlagen junger Menschen.

Die jungen Frauen und Männer reagieren damit bewusst auf sich ändernde Bedingungen an den Kapitalmärkten. „Bei den niedrigen Zinsen lohnt private Altersvorsorge eher mit Aktien“ ist eine Aussage, der 56 Prozent der jungen Erwachsenen zustimmen. Vor sechs Jahren waren es lediglich 22 Prozent. 57 Prozent würden bei der Wahl der Altersvorsorge auf eine garantierte feste Verzinsung verzichten, wenn sie dafür die Chance auf eine deutlich höhere Rendite hätten.

Auch Studienherausgeber Heribert Karch hebt das sich geänderte Vorsorgeverhalten vor. „Das unterstreicht den realistischen Blick der jungen Generation auf die aktuellen Gegebenheiten des Marktes. In der Niedrigzinsphase haben junge Menschen die Chancen von Investitionen in Sachwerte erkannt. Sie gehen auch Risiken an den Kapitalmärkten ein, um die Chance auf eine höhere Rendite zu haben. Sparformen mit niedrigen Garantiezinsen sind für junge Menschen zunehmend unattraktiv, da sich damit trotz langfristigem Sparen keine ausreichende Altersvorsorge mehr aufbauen lässt“, kommentiert Karch.

Nachhaltigkeit nur für jede(n) Fünfte(n) wichtigster Aspekt

Mit Blick auf ökologische und soziale Faktoren in Sachen Altersvorsorge und Geldanlage zeigt sich ebenfalls ein eher überraschendes Ergebnis. Keineswegs ist das Gros der jungen Erwachsenen bereit, für Umwelt-Aspekte auf Rendite zu verzichten. Müssten sie zwischen Rendite und Nachhaltigkeit entscheiden, so gibt nur knapp jede(r) Fünfte zu Protokoll, dass Nachhaltigkeits-Aspekte an erster Stelle stehen (19 Prozent). Für 30 Prozent ist eine hohe Rendite klar wichtiger.

Auf die größte Zustimmung bei den 17- bis 27-Jährigen treffen Angebote, die soziale und ökologische Kriterien in der Kapitalanlage berücksichtigen und gleichzeitig eine hohe Rendite erzielen. Ein solches Angebot würden 41 Prozent bevorzugen.

Und wie ist es um das Finanzwissen der jungen Erwachsenen bestellt? Aktuell sagen 62 Prozent, dass sie sich in finanziellen Dingen „sehr gut“ oder „gut“ auskennen. Hier ist zu beachten, dass es sich um eine Selbsteinschätzung handelt. Anders sieht es beim Thema Altersvorsorge aus: 2022 meinen nur 31 Prozent, dass sie bei diesem Thema über einen „sehr guten“ oder „guten“ Wissensstand verfügen.

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Hintergrund: Die MetallRente Studie „Jugend, Vorsorge, Finanzen“ ist die größte repräsentative Langzeituntersuchung junger Menschen in Deutschland zum Themenkomplex Finanzen und Vorsorge. Im Mai 2022 ist sie in ihrer fünften Auflage erschienen. Seit 2010 werden für die Studie im Abstand von drei Jahren jeweils rund 2.500 junge Erwachsene im Alter zwischen 17 und 27 Jahren zu ihren Vorstellungen für die persönliche Zukunft, ihrem Sparverhalten, ihren finanziellen Kenntnissen sowie zu ihren Einstellungen und persönlichen Strategien zur Altersvorsorge befragt.

mit Pressematerial MetallRente

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