In den vergangenen Jahren hatte sich der Versicherer Gothaer von einigen Leben-Beständen getrennt. Im Juni 2018 hatte der Kölner Konzern sein polnisches Tochterunternehmen Gothaer Towarzystwo Ubezpieczeń abgestossen. Der Versicherer aus Warschau wechselte in den Besitz der Vienna Insurance Group (VIG). Im Paket enthalten waren rund zwei Millionen Policen von über 632.000 Kunden.

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Im Dezember 2020 folgte schließlich die Trennung vom rumänischen Tochterunternehmen Gothaer Asigurări Reasigurări. Damals erhielt die Allianz-Țiriac Asigurări den Zuschlag. Rund 50.000 Versicherungsverträge mit einem Prämienvolumen von rund 19 Millionen Euro wechselten so den Besitzer.

Nun steht bereits der nächste Verkauf an. Denn die Gothaer Lebensversicherung AG hat ihren Versicherungsbestand der österreichischen Tochter auf die myLife Lebensversicherung AG übertragen. Der Bestandsübertragungsvertrag sei bereits mit Zugang der Genehmigungsurkunde am 17. Dezember 2021 wirksam geworden. Das geht aus dem aktuellen BaFin-Journal hervor.

Mylife übernimmt rund 14.000 Policen

Demnach würden zu dem Bestand etwa 14.000 klassische und fondsgebundene Policen gehören. Dieser kleine Bestand, der gemessen am gesamten Vorsorgebestand im Promillebereich liegen dürfte, wechselt in Richtung Göttingen. Denn der Versicherer MyLife hat seine Wurzeln in der Göttinger Gruppe, die auf dem grauen Kapitalmarkt tätig war und mit ihrer Milliarden-Insolvenz einen der größten Anlegerskandale auf dem deutschen Kapitalmarkt verursachte. Der Versicherer selbst wurde 2006 unter dem Namen Gutingia vom belgisch-niederländischen Finanzkonzern Fortis übernommen. 2011 ging das Unternehmen an den Finanzinvestor Augur und erhielt 2012 seinen aktuellen Namen.

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Im Juni 2018 wechselte die Mylife in den Besitz der Inlife Holding Deutschland. Diese ist eine Tochtergesellschaft einer familiengeführten und auf Investments im Lebensversicherungsbereich fokussierten Unternehmens-Gruppe mit Sitz in der Schweiz. Das Geschäft mit der Gothaer ist nicht das Erstlingswerk. Denn das Unternehmen hatte sich im Februar 2019 bereitsgut 30.000 Fondspolicen aus dem Hause der Axa gesichert.

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