Im Netfonds-Podcast war kürzlich Katrin Kramer, Vertriebsleiterin der Hannoverschen, zu Gast. Danach gefragt, in welchen Situationen eine Risikolebensversicherung (RLV) angesprochen werden sollte, weist sie darauf hin, dass Hausfrauen und -männer bei der Absicherung oft außer Acht gelassen würden. Doch wer, fragt sie rhetorisch, kümmert sich dann um Kinder und Haushalt?

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Tatsächlich drängt diese Frage nicht erst, wenn der Leistungsfall in der Risikolebensversicherung eingetreten ist. Fällt jener Partner, der sich um Kinderbetreuung und Haushaltsführung kümmert, längere Zeit aus, können Leistungen aus einer Berufsunfähigkeitsversicherung helfen, die Aufgaben neu zu organisieren.

Allerdings weiß kaum jemand, dass auch die Arbeitskraft von Hausfrauen und -männern versicherbar ist. Nur 12 Prozent der Befragten einer Civey-Erhebung waren sich dessen bewusst. Dass auch Selbstständige (52 Prozent) und Angestellte in Teilzeit (51 Prozent) diese Möglichkeit haben, war jeweils nur knapp der Hälfte der Befragten bekannt. Erschreckend: 23 Prozent der Befragten gaben zu, überhaupt nicht zu wissen, wer eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen kann.

Zudem ist dem Großteil der Deutschen unbekannt, dass bereits Grundschulkinder gegen die Folgen einer späteren Berufsunfähigkeit versicherbar sind. Zumindest geben 88 Prozent der Befragten das an. Auch bei Studierenden (19 Prozent) und Auszubildenden (35 Prozent) ist die Wissenslücke groß.

Dabei könnten gerade junge Menschen, die gesund sind und (vermutlich) wenige Vorerkrankungen haben, von einem frühen Versicherungsabschluss profitieren. Doch ausgerechnet bei jungen Menschen halten sich einige Vorurteile über Berufsunfähigkeit hartnäckig. So zeigt eine ebenfalls aktuelle YouGov-Studie, dass 14 Prozent der 25- bis 34-Jährigen, die nicht gegen die Folgen einer Berufsunfähigkeit versichert sind, meinen, ihrer Arbeit immer uneingeschränkt nachgehen zu können.

Eine weitere Auffälligkeit: Seit Beginn der Pandemie haben die mentalen Belastungen am Arbeitsplatz zugenommen. Immerhin 31 Prozent der 35- bis 44-Jährigen teilt diese Beobachtung. Jeder Fünfte (20 Prozent) aus dieser Altersgruppe gibt sogar an, Burnout-Fälle seit Corona im eigenen Umfeld erlebt zu haben. Dennoch geben insgesamt 13 Prozent der Befragten an, dass Berufsunfähigkeit eher in Berufen mit körperlicher Belastung droht. Dabei wird verkannt, dass psychische Ursachen bereits häufigster Auslöser für bedingungsgemäße Berufsunfähigkeit sind.

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Über die Studien:
Verwendet wurden Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage der LV 1871 zusammen mit Civey unter 2.500 Personen aus dem September 2021. Sowie einer Online-Umfrage der YouGov Deutschland GmbH im Auftrag des Versicherungsmanagers Clark, an der 1025 Personen zwischen dem 20. und 24.09.2021 teilnahmen. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren.

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