Im Jahr 2019 erhielten 21,6 Millionen in Deutschland gemeldete Menschen eine Leistung aus einer gesetzlichen, privaten und/oder betrieblichen Rente. Damit stieg die Zahl der Ruheständler gegenüber dem Vorjahr erneut: um circa 86.000 Rentnerinnen und Rentner. Das zeigen Daten des Statistischen Bundesamtes (Destatis). Die Behörde beruft sich auf die Statistik der Rentenbezugsmitteilungen.

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In Summe wurden im Jahr 2019 den Rentnerinnen und Rentnern 328 Milliarden Euro ausgezahlt. Das waren 16,3 Milliarden bzw. 5,2 Prozent mehr als im Vorjahr.

Immer mehr Renten versteuert

Stark zugenommen hat auch die Rentensumme, auf die Steuern gezahlt werden muss. Das betraf 2019 bereits 203 Milliarden Euro aller Gesamtzahlungen, so schreibt Destatis in einem Pressetext. Dies entspricht 62,1 Prozent der Rentenleistungen. Seit 2015 ist der Anteil damit um 6,8 Prozentpunkte gestiegen.

Überraschend ist der Anstieg der Besteuerung von Alterseinkünften nicht. Im Alterseinkünftegesetz von 2005 wurde eine Reform der gesetzlichen Rente beschlossen: Kernelement ist der Übergang von einer vorgelagerten zu einer nachgelagerten Besteuerung bis zum Jahr 2040. Demnach werden die Aufwendungen zur Alterssicherung in der Ansparphase schrittweise steuerfrei gestellt und die Leistungen erst in der Auszahlungsphase steuerlich belastet. Welcher Anteil der Renteneinkünfte zu den steuerpflichtigen Einkünften zählt, richtet sich nach dem Jahr des Rentenbeginns: Je später der Rentenbeginn, desto höher ist der besteuerte Anteil der Renteneinkünfte.

Wie viele Rentnerinnen und Rentner Einkommensteuer zahlen, ist aufgrund der langen Fristen zur Steuerveranlagung für 2019 noch nicht bekannt. Aktuellste Informationen liegen für 2016 vor. Demnach mussten 6,1 Millionen (29 %) der insgesamt 21,3 Millionen Personen mit Leistungen aus gesetzlicher, privater oder betrieblicher Rente Einkommensteuer auf ihre Renteneinkünfte zahlen. Das waren rund 284.000 Personen beziehungsweise 1,3 Prozentpunkte mehr als 2015.

Zahl der Pensionierten steigt ebenfalls

Ebenfalls deutlich angestiegen ist laut Statistischem Bundesamt die Zahl der Pensionärinnen und Pensionäre. Am 1. Januar 2020 gab es demnach 1.340.200 Personen, die ehemals im öffentlichen Dienst tätig waren und ein Ruhestandsgeld nach dem Beamten- und Soldatenversorgungsrecht erhalten. Das waren 2,1 Prozent mehr als im Vorjahr.

Die Pensionärinnen und Pensionäre können sich im Schnitt über höhere Altersbezüge freuen als gesetzlich rentenversicherte Ruheständler: Sie erhielten durchschnittlich 3.110 Euro brutto Ruhegehalt (2019: 2 970 Euro). Zusätzlich bezogen rund 376.100 Hinterbliebene Versorgungsleistungen (-0,2 Prozent). Die Ausgaben für Pensionen der ehemaligen Staatsbediensteten beliefen sich 2019 auf 48,8 Milliarden Euro, das waren rund 1,4 Prozent des Bruttoinlandsprodukts.

Zum Vergleich: Gesetzlich versicherte Altersrentner erhielten im Jahr 2019 durchschnittlich 953,94 Euro Rente pro Monat, so geht aus Daten der Deutschen Rentenversicherung (DRV) hervor. Während Männer immerhin 1.187,28 Euro Monatsrente erzielen, bekommen Frauen im Schnitt nur 767,93 Euro überwiesen.

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Der Schuldienst der Länder bildet mit einem Anteil von 33,1 Prozent aller Pensionärinnen und Pensionäre die größte Gruppe der Ruhegehaltsempfängerinnen und -empfänger in Deutschland, so berichtet Destatis. Ehemalige Beamtinnen und Beamte der Deutschen Bundesbahn und der Post stellen mit 22,1 Prozent die zweitgrößte Gruppe. Die übrigen Pensionärinnen und Pensionäre verteilen sich auf den restlichen Bundes- (10,9 Prozent) und Landesbereich (25,2 Prozent) sowie auf die Kommunen (7,3 Prozent) und die Sozialversicherung (1,5 Prozent).

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