Oder eben auch nicht. Denn die Berichte zeigen deutliche Informationsdefizite, wie Weinmann in der Zeitschrift für Versicherungswesen (07/2018) bemängelt. Dadurch seien die Lebensversicherer nicht nur schwer vergleichbar - die fehlende Transparenz untergrabe auch Glaubwürdigkeit und Vertrauen in die Branche. Wichtige Werte, damit die Lebensversicherung als Altersvorsorge überhaupt überlebensfähig sei.

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Wunderbar verschwundene Provisionskosten

Weinmann nennt ein Beispiel auf Unternehmensebene, wie es Versicherern gelingen kann, entstehende Kosten zu verstecken. So habe die Ergo Lebensversicherung ihre ausgewiesenen Provisionen auf verdächtige Weise reduziert: von 150 Millionen Euro in 2011 auf 16 Millionen Euro in 2016. Hier vermutet Weinmann, dass die Gründung der Ergo Beratungs- und Betriebs-AG dazu beigetragen haben könnte, Provisionszahlungen des Versicherers hinwegzuzaubern:

Man könne nur vermuten, dass die aktuell niedrigen Provisionen lediglich für das Direktgeschäft der Ergo anfallen, das direkt der Zentrale unterstellt sei. Die übrigen Provisionen würden jedoch durch die Beratungs- und Vertriebs-AG der Ergo ausgeschüttet. Da die Zahlungsströme zwischen den Gesellschaften intransparent seien, würden sich die Provisionsausweisungen in der Nähe zur Fehlinformation bewegen.

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