“Die Rente ist sicher“ - Dies ist der Satz, mit dem der frühere Bundesarbeitsminister Norbert Blüm wohl am häufigsten in Verbindung gebracht wird. Doch selbst Blüm zweifelt am aktuellen Rentensystem. So sieht sich der CDU-Politiker insbesondere um die soziale Sicherungsfunktion der Rentenversicherung besorgt.

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Jeder Erwerbstätige sollte aktuell über sein persönliches Rentenniveau nachdenken, also wie viel die gesetzliche Rente im Ruhestand zum eigenen Lebensunterhalt beiträgt. Doch viele Verbraucher sparen lieber für den Urlaub als für die eigene Rente. Mehr als die Hälfte (57 Prozent) der Bürger entscheidet sich für den Urlaub und nur 36 Prozent für die Altersvorsorge. Für Reisen sparen viele Deutsche monatlich mehr als 200 Euro. Das geht aus einer Umfrage des Marktforschungsinstituts Forsa im Auftrag von Union Investment hervor.

Rente reicht nicht um den Lebensstandard im Alter zu sichern

Dabei ist vielen Sparern bewusst, dass die gesetzliche Rente allein nicht ausreichen wird, um ihren derzeitigen Lebensstandard zu sichern. Insgesamt zwei Drittel der Befragten sind der Meinung, dass ihre persönliche staatliche Rente wahrscheinlich eher nicht (21 Prozent) oder überhaupt nicht (45 Prozent) ausreichen wird, um den aktuellen Lebensstandard im Alter zu sichern. Nur 11 Prozent glauben, dass ihre gesetzliche Rentenleistung zur Deckung des Lebensstandards eher (8 Prozent) oder voll und ganz (2 Prozent) genügt.

Die Verantwortung für das voraussichtlich unzureichende Altersgeld suchen Verbraucher jedoch lieber nicht bei sich. Lediglich vier Prozent der Deutschen sind der Meinung, jeder sollte eigenverantwortlich vorsorgen. Dagegen sehen 48 Prozent der Befragten die alleinige Verantwortung für ihre Rente beim Staat. Immerhin 41 Prozent glauben wenigstens zum Teil selbst in der Verantwortung zu stehen. Für sie soll der Staat nur eine Mindestrente sichern und der verbleibende Betrag privat geleistet werden.

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Die Bereitschaft zum Sparen sei in der Bevölkerung groß, vermittelt die Umfrage. So würden insgesamt 47 Prozent der Bundesbürger bei etwaigen Steuerersparnissen nach der Bundestagswahl das Geld zunächst beiseitelegen und später über die Verwendung nachdenken. 14 Prozent würden direkt in eine private Renten- oder Berufsunfähigkeitsversicherung investieren. Während 17 Prozent das Geld sofort für privaten Konsum ausgeben würden, wüssten 14 Prozent nicht, wie sie die finanziellen Mittel verwenden würden.

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