Die Kosten der stationären Krankenhausversorgung sind auch im Jahr 2015 angewachsen: von 81,2 Milliarden Euro im Vorjahr auf nun 84,2 Milliarden Euro (Bruttokosten abzüglich nichtstationärer Kosten, zum Beispiel für Ambulanz, wissenschaftliche Forschung und Lehre). Das bedeutet ein Plus von 3,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Dienstag in Wiesbaden mitteilt. Seit Jahren steigen die Aufwendungen für die Kliniken deutlich an: gegenüber dem Jahr 2006 kletterten sie um knapp 71,6 Prozent in die Höhe (48,35 Milliarden Euro).

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Im Schnitt 4.378 Euro Kosten pro stationär behandeltem Patient

Umgerechnet auf rund 19,2 Millionen Patientinnen und Patienten, die 2015 vollstationär im Krankenhaus behandelt wurden, lagen die stationären Krankenhauskosten je Fall bei durchschnittlich 4.378 Euro und damit um 3,3 Prozent höher als im Jahr zuvor (4.239 Euro). Dabei zeigt sich, dass die Kosten pro Patient im Vergleich der Bundesländer stark variieren. Am höchsten waren die Kosten je Fall in Hamburg mit 5013 Euro, am niedrigsten in Brandenburg mit 3953 Euro. Überproportional hoch waren die Aufwendungen pro Patient auch in Berlin (4.732 Euro) und Baden-Württemberg (4.722 Euro). "Diese regionalen Unterschiede sind auch strukturell bedingt: Sie werden vom Versorgungsangebot sowie von der Art und Schwere der behandelten Erkrankungen beeinflusst", schreibt das Statistische Bundesamt zur Begründung.

Gesamtkosten unbereinigt: 97,3 Milliarden Euro

Die Gesamtkosten der Krankenhäuser beliefen sich im Jahr 2015 auf 97,3 Milliarden Euro (2014: 93,7 Milliarden Euro). Sie setzten sich im Wesentlichen aus den Personalkosten von 58,5 Milliarden Euro (+ 4,1 Prozent gegenüber 2014), den Sachkosten von 36,2 Milliarden Euro (+ 3,4 Prozent) sowie den Aufwendungen für den Ausbildungsfonds von 1,3 Milliarden Euro (+ 4,3 Prozent) zusammen. Weitere 1,4 Milliarden Euro entfielen auf Steuern, Zinsen und ähnliche Aufwendungen sowie auf Kosten der Ausbildungsstätten.

Destatis

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